Jetzt spricht der Surfer über den Hai-Angriff
Der Surfer Mick Fanning (34) überlebt eine Attacke unverletzt. Seine Mutter sieht den Angriff live im Fernsehen.
Sydney/Johannesburg - Seine Mutter sitzt gemütlich zuhause vor dem Fernseher. Sie ist es gewohnt, ihren Sohn Mick Fanning in den Medien zu sehen, er ist schon dreimal Surf-Weltmeister geworden.
Doch dieses Mal ist alles anders: Der 34-Jährige wird von einem Hai attackiert. Und sie muss den Überlebenskampf ihres Kindes live ansehen. Alles wirkt erst ganz normal: Der Teilnehmer beim südafrikanischen Surfwettbewerb „World Surf League“ ist in Jeffreys Bay im Meer zu sehen. Fanning schaut gelassen nach links und rechts, aber nicht nach hinten. Da erhebt sich plötzlich eine riesige Hai-Flosse aus den Fluten.
Seine Mutter sagt: Es passierte wie in Zeitlupe
Fanning reißt seinen Kopf herum. „Mein Instinkt sagte mir, da ist was hinter dir. Und plötzlich wurde ich unter Wasser gezogen. Dann kam das Ding hoch, direkt neben meinem Board. Ich habe die riesige Finne gesehen, und wie der Hai um sich schlug“, sagt der Surfer jetzt in einem ersten Interview nach der Hai-Attacke.
Zur gleichen Zeit geht seine Mutter Elizabeth Osborne durch die Hölle: „Ich bin aufgesprungen und hätte am liebsten in den Fernseher gefasst, um ihn zu retten“, sagt sie am Montag dem australischen Sender ABC.
Es habe sich für sie wie eine halbe Stunde angefühlt. In Zeitlupe. In Wirklichkeit dauert der Angriff 37 Sekunden.
Wie Mick Fanning diese 37 Sekunden erlebt: „Er (Anmerkung der Redaktion: der Hai) kam und verfing sich in meiner Fußleine. Ich schrie und trat um mich. Ich habe nur die Rückenflosse gesehen. Ich rechnete damit, dass er mich beißen würde und boxte auf seinen Rücken ein.“
Fanning: „Auf keinen Fall werden wir zurück ins Wasser gehen“
Das ist im Fernsehen durch den Wellengang nicht zu erkennen. Was der Zuschauer nur sehen kann: Fanning verschwindet von der Bildfläche. Hat ihn der Hai nach unten gerissen? Doch der Surfer paddelt in Richtung Land, weg vom Hai. Er bekommt Panik, wie er jetzt schildert: „Was, wenn er zurückkommt? Also habe ich mich umgedreht, damit ich ihn im Zweifel sehen kann.“ Seine Mutter glaubt ihn für einen Moment schon verloren: „Ich dachte: das war’s, aber dann sah ich, dass alles in Ordnung war und ich habe dem Universum gedankt, dass ihm kein Bein fehlte.“
Alles in Ordnung – Fannings Mutter meint damit den Moment, als herbeigeeilte Helfer ihren Sohn aus dem Wasser ziehen. Er ist – wie durch ein Wunder – unverletzt.
Seine Mutter sagt, ihr Sohn sei „okay“. Der Wettbewerb wurde allerdings abgebrochen und der dreifache Surf-Weltmeister habe zu ihr gesagt: „Auf keinen Fall werden wir zurück ins Wasser gehen. Wen kümmern im Moment schon die Punkte?“
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