Jetzt macht auch noch die Pornoindustrie schlapp

Erst wollten Banken und Autoherstellern Geld vom Staat - nun fordert auch die Sexbranche eine staatliche Finanzspritze. Hustler-Herausgeber Larry Flynt: „Amerikaner können zwar ohne Autos oder sowas auskommen, aber eben nicht ohne Sex.“
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Hustler-Herausgeber Larry Flynt fordert fünf Millionen Dollar staatliche Hilfe für die amerikanische Pornoindustrie.
abendzeitung Hustler-Herausgeber Larry Flynt fordert fünf Millionen Dollar staatliche Hilfe für die amerikanische Pornoindustrie.

WASHINGTON - Erst wollten Banken und Autoherstellern Geld vom Staat - nun fordert auch die Sexbranche eine staatliche Finanzspritze. Hustler-Herausgeber Larry Flynt: „Amerikaner können zwar ohne Autos oder sowas auskommen, aber eben nicht ohne Sex.“

Als erstes riefen die Banken nach Staatsgeldern, dann die Automobilhersteller – jetzt ist die Wirtschaftskrise möglicherweise bei Amerikas Pornoindustrie angekommen. Porno-Verleger Larry Flynt und Sex-Filmer Joe Francis wollen den Kongress um eine Finanzspritze von fünf Milliarden Dollar (etwa 3,7 Milliarden Euro) für die Branche bitten.

„Es ist Zeit für den Kongress, den sexuellen Appetit Amerikas wieder aufzufrischen. Der einzige Weg dahin ist die Unterstützung der Pornoindustrie – und zwar rasch“, meinte Flynt, Herausgeber des „Hustler“-Magazins. In einer Erklärung formulierte er: „Der Kongress will den wichtigsten Unternehmen helfen, da verdienen auch wir Aufmerksamkeit.“ Das Milliarden-Hilfspaket auf Staatskosten für die Erotikindustrie solle sich daher an den Maßnahmen für die US-Autohersteller orientieren. Flynt dazu: „Amerikaner können zwar ohne Autos oder sowas auskommen, aber eben nicht ohne Sex.“

Es geht um das „Bedürfnis einer Nation“

Sowohl Flynt als auch Francis räumten ein, dass ihre über 13 Milliarden Dollar schwere Branche momentan nicht finanziell gefährdet sei – vielmehr gehe es um das „Bedürfnis einer Nation“. Man wolle außerdem kein Risiko eingehen, heißt es in der möglicherweise nicht ganz so ernst gemeinten Erklärung.

Tatsache sei, dass die Pornoindustrie genauso von der Wirtschaftskrise betroffen sei wie alle anderen. Laut Francis, Schöpfer der Video-Serie „Girls Gone Wild“, gingen der Verleih und der Verkauf von Sex-DVDs im vergangenen Jahr um gut ein Fünftel zurück.

Francis erklärte, die amerikanische Regierung „sollte aktiv das Überleben und das Wachstum der Industrie unterstützen, genauso, wie sie die Notwendigkeit sieht, jede andere vom amerikanischen Volk geliebte Industrie zu unterstützen“. Fraglich, ob der Kongress diesen frommen Wunsch erfüllt.

C. Landsgesell

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