Jetzt hat Deutschland einen Elch: "Knutschi" in Nordhessen unterwegs

Das ausgewachsene Tier zieht seit Monaten durch das Mittelgebirge. GPS soll ihn vor Autos schützen - Kollisionen können für ihn und den Wagenlenker lebensgefährlich sein
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Auf nordhessischen Wiesen und in Wäldern ist seit Wochen Elch "Knutschi" unterwwegs
dpa Auf nordhessischen Wiesen und in Wäldern ist seit Wochen Elch "Knutschi" unterwwegs

Das ausgewachsene Tier zieht seit Monaten durch das Mittelgebirge. GPS soll ihn vor Autos schützen - Kollisionen können für ihn und den Wagenlenker lebensgefährlich sein

KASSEL Er wird schon der „Yeti von Nordhessen“ genannt: Der Elch, der durch die Wälder rund um die hessisch-niedersächsische Grenze zieht. Doch im Unterschied zu dem Fabelwesen im Himalaya, existiert „Knutschi“, wie das Tier genannt wird, tatsächlich. Es gibt Fotos von dem ungewöhnlichen Gast aus dem hohen Norden. Außerdem wird er jetzt auf Schritt und Tritt verfolgt – per GPS.

In Deutschland ist der Bock schon seit einigen Monaten unterwegs, zuerst in Sachsen, dann in Thüringen. Zuletzt wechselte er nach Hessen – wo er seit Mitte September für einen regelrechte Hype sorgt.

Am 15. September spazierte das gewaltige Tier durch einen Ortsteil von Sontra, am 18. graste er friedlich in einer Kirschplantage bei Witzenhausen, am 23. stand er bei Kaufungen östlich von Kassel. Auch für Stefanie Heinemann aus Witzenhausen war es eine Zufallsbekanntschaft: „Wir wollten in den Wald fahren – plötzlich steht da ein Elch auf der Straße.“

Am vergangenen Montag war der Elchbulle in gefährlicher Nähe zur Autobahn A 7 aufgetaucht – er wurde betäubt, eingefangen, mit dem Satellitensender versehen und im Reinhardswald wieder freigelassen. Wildbiologe Ferdinand Rühe von Uni Göttingen: „Die Signale werden rund um die Uhr zu uns gesendet. Nähert er sich wieder einer Autobahn, kann rechtzeitig eingegriffen werden.“

Denn eine Begegnung mit einem schnell fahrenden Auto wäre für den Verkehrsteilnehmer genauso gefährlich wie für das Tier. Veterinär-Profesor Alexander Herzog: „Wenn er Autos nicht kennt, ist die Gefahr groß, dass er in eines hinein läuft. Und das ist weit schlimmer als bei einem Hirsch. Denn das 800 Kilo schwere Tier ist genau in der richtigen Höhe, um den Fahrer zu treffen. Für den wäre es, als würde ein VW Polo in seine Windschutzscheibe geschmissen.“ mh

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