Jeder fünfte Arzt setzt noch auf das Fax

Rund jeder fünfte Arzt hält den Kontakt zu Arztpraxen uberwiegend per Briefpost, 22 Prozent setzen vornehmlich auf das Fax. Lediglich jeder 20. Arzt kommuniziert überwiegend via E-Mail mit anderen Praxen, Apotheken oder den Patienten.
dpa |
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Der Kopf eines Fax. In vielen Arztpraxen in Deutschland wird noch kommuniziert wie vor dem Siegeszug des Internets.
Der Kopf eines Fax. In vielen Arztpraxen in Deutschland wird noch kommuniziert wie vor dem Siegeszug des Internets. © Rolf Vennenbernd/dpa
Berlin

In vielen Arztpraxen in Deutschland wird noch kommuniziert wie vor dem Siegeszug des Internets: Das Telefon sei der wichtigste Kanal im Austausch mit Patienten (77 Prozent), Apotheken (61 Prozent) und Praxen (53 Prozent).

Das ist das Ergebnis einer am Dienstag vorgestellten Umfrage, die der Digitalverband Bitkom gemeinsam mit dem Ärzteverband Hartmannbund unter mehr als 500 Ärzten durchgefuhrt hat. Rund jeder fünfte Arzt (19 Prozent) hält den Kontakt zu Arztpraxen uberwiegend per Briefpost, 22 Prozent setzen vornehmlich auf das Fax. Lediglich jeder 20. Arzt kommuniziert überwiegend via E-Mail mit anderen Praxen, Apotheken oder den Patienten.

"Ich habe mein Fax vor gut 20 Jahren abgeschafft, weil da nichts mehr passierte. Es hält sich aber hartnäckig im Gesundheitswesen", sagte Bitkom-Präsident Achim Berg. Da gebe es in der Ärzteschaft noch einen großen Handlungsbedarf. Es sei viel zuverlässiger, Daten digital zu übertragen und zu verarbeiten. Die Fehlerquote bei einer händischen Datenübernahme sei viel zu hoch.

Innerhalb der Praxen und Kliniken schreitet die Digitalisierung der Umfrage zufolge allerdings voran: Medikationspläne erstellt jeder zweite Arzt überwiegend digital. Eine digitale Patientenakte sei bereits bei 66 Prozent im Einsatz. Knapp ein Drittel der befragten Ärzte bewahrt die Akten noch ganz traditionell abgeheftet in Schränken oder Regalen auf.

Große Unterschiede gibt es beim Einsatz digitaler Technologien im medizinischen Alltag: Während Ärzte in Kliniken mehrheitlich offen fur digitale Gesundheitsangebote seien, zeigten sich Ärzte in Praxen skeptischer. Die überwiegende Mehrheit der Klinik-Ärzte (86 Prozent) sieht in der Digitalisierung vor allem Chancen fur das Gesundheitswesen. Nur zehn Prozent halten die Digitalisierung für ein Risiko. Bei den Praxis-Ärzten betonen lediglich 53 Prozent die Chancen, 39 Prozent dagegen das Risiko. Einen deutlichen Unterschied gib es auch zwischen Ärztinnen und Ärzten: 74 Prozent der Frauen sehen die Digitalisierung als Chance, aber nur 63 Prozent der Männer.

© dpa-infocom, dpa:210202-99-267642/2

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  • DaMamaIhrBua am 02.02.2021 21:47 Uhr / Bewertung:

    Beides zu haben und je nach Patient einzusetzen, ist die beste Wahl.

    Viele ältere Menschen haben noch ein Fax, welches sie leicht bedienen können. Zu scannen in ein durchsuchbares PDF und dieses per Mail zu verschicken, fällt diesen Menschen viel schwerer.
    Der beste Arzt bietet daher Beides an, je nach Bedarf.

    Ein Bitkom-Präsident, der sowas erzählt, sollte man rausschmeissen, weil er von der IT-Realität im Arztberuf keine Ahnung hat. Es gehen nicht nur IT-Nerds zum Arzt.

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