Jackos Leibarzt ins Gefängnis?

Jetzt ist das Urteil gefallen: Michael Jacksons Leibarzt Conrad Murray wird der Prozess gemacht. Der Mediziner beteuert seine Unschuld.
20 Zeugen, sechs Tage Anhörung – jetzt ist das Urteil gefallen: Michael Jacksons Leibarzt wird der Prozess gemacht. Am 25. Juni 2010 war der 50-jährige Popstar an einer Überdosis Propofol gestorben. Murray spritzte das Narkosemittel, das normalerweise bei Operationen eingesetzt wird, gegen chronische Schlafstörungen des Sängers.
Mit jedem neuen Belastungszeugen wurde die Schlinge um den Hals von Conrad Murray enger: Laut Leibwächtern, Sanitätern, Ärzten und Bekannten hat sich der Todestag des King of Pop so dargestellt: Nachdem Murray seinem Patienten Schmerzmittel und eben jenes Narkotikum verabreicht hat, geht er nach kurzer Beobachtung für längere Zeit ins Bad. Da fällt Jackson ins Koma. Seine Kinder, Paris und Prinz sehen mit an, wie Murray verzweifelt versucht, den Sänger wiederzubeleben. Gleichzeitig versucht er die Medikamente beiseite zu schaffen. Die Wiederbelebung misslingt. In panischer Angst wendet sich der Arzt an die Leibwächter: „Kann hier jemand eine Herz-Lungen-Massage?“ Trotzdem wartet Murray 21 Minuten, bis er den Rettungsdienst ruft. Ein Bodyguard soll zunächst die Medikamente entsorgen.
Jackson liegt derweil mit weit aufgerissenen Augen und Mund auf dem Bett. Die Sanitäter sagen später vor Gericht, dass der Popstar bei ihrem Eintreffen bereits tot war. Den Ärzten verschweigt Murray, dass er das Narkosemittel verabreicht hat. Laut einem Apotheker bestellte Murray innerhalb von drei Monaten 255 Propofol-Ampullen.
Der Mediziner bestreitet jede Schuld. Er berichtete, wie Jackson ihn um das Narkosemittel, das er „seine Milch“ nannte, gebettelt habe. Richter Michael Pastor reichten die Beweise aus, um dem praktizierenden Kardiologen seine Lizenz für den Staats Kalifornien zu entziehen und ihn vor Gericht zu stellen. Der Vorwurf: Fahrlässige Tötung. Wann die Verhandlung beginnt, steht noch nicht fest. Ihm drohen vier Jahre Haft.
jo