Jackos Heimatstadt nimmt Abschied

Nach der großen Trauerfeier in Los Angeles nahmen die Menschen auch in Michael Jacksons Geburtsort Gary Abschied von dem gestorbenen Popstar. Etwa 6000 Jacko-Fans versammelten sich in einem Stadion der Stadt im US-Staat Indiana.
von  Abendzeitung
Auch in Jacksons Heimatstadt Gary nahmen tausende Fans Abschied vom verstorbenen King of Pop
Auch in Jacksons Heimatstadt Gary nahmen tausende Fans Abschied vom verstorbenen King of Pop © dpa

LOS ANGELES/GARY - Nach der großen Trauerfeier in Los Angeles nahmen die Menschen auch in Michael Jacksons Geburtsort Gary Abschied von dem gestorbenen Popstar. Etwa 6000 Jacko-Fans versammelten sich in einem Stadion der Stadt im US-Staat Indiana.

«Hier ist der Ursprung von allem», sagte der Bürgerrechtler Jesse Jackson über die Stadt mit nicht einmal 100.000 Einwohnern, in der Jackson seine ersten elf Lebensjahre verbrachte. Jesse Jackson, ein enger Freund der Jackson-Familie, rief die Jugendlichen in Gary auf, dem Beispiel zu folgen und «wie Michael, das Beste aus eurem Talent zu machen». Zu der Zeremonie war auch Joe Jackson (80) erschienen, der wegen seiner harten Hand umstrittene Vater der Pop-Ikone.

Mehrere Künstler sangen und tanzten zu Jacksons größten Hits, berichtete die «Chicago Tribune». «Das ist die zweitbeste Sache», sagte Jackson-Fan Pam Soni der Zeitung. Die 45-Jährige hatte vergeblich auf Eintrittskarten für die große Trauerfeier in Los Angeles am vergangenen Dienstag gehofft. Unterdessen wurde die Anhörung zur Entscheidung über das Sorgerecht für die drei Jackson-Kinder um eine Woche verschoben. Ein Gericht in Los Angeles verlegte den Termin auf Wunsch von Jacksons Mutter, Katherine Jackson, und Michaels Ex-Frau Debbie Rowe vom 13. auf den 20. Juli.

Jackson war am 25. Juni unerwartet mit 50 Jahren an Herzversagen gestorben. Die Todesursache wird noch untersucht. Die Polizei von Los Angeles schließt nach Worten ihres Chefs Bill Bratton Mord nicht aus. Zuvor hatte auch Michaels Vater, Joe Jackson, schon von Mordverdacht gesprochen. Das zuständige Gericht hat nach Angaben der «Los Angeles Times» alle Ärzte, die Jackson in den letzten Jahren behandelt haben, zur Herausgabe ihrer Unterlagen aufgefordert.

Unklar ist nach wie vor, wo der Sänger beigesetzt werden soll. Seine Geburtsstadt Gary hatte sich kürzlich als letzte Ruhestätte angeboten. Bürgermeister Rudy Clay ließ Jacksons Familie wissen, dass er für «Indianas liebsten Sohn und den größten Entertainer aller Zeiten» ein denkwürdiges Begräbnis auf die Beine stellen würde. Als siebtes von neun Kindern wurde Jackson 1958 im Schwarzen-Ghetto der Industriestadt nahe Chicago geboren. Nach dem ersten Plattenerfolg der Jackson Five, mit dem kleinen Michael als Sänger, zog die Familie 1969 weg.

Joe Jackson, der seine Kinder mit strenger Hand zum Singen gebracht haben soll, meint nun auch bei seinen Enkeln Talent zu sehen. «Ich beobachte Paris ständig», sagte der 80-Jährige über Michaels elfjährige Tochter in der Sendung «Good Morning America». Er glaube, dass sie eines Tages «auch auftreten will». Ebenso vielversprechend findet er den jüngsten Sohn des «King of Pop»: «Blanket kann echt gut tanzen». Seit Jacksons Tod sind die drei Kinder Prince (12), Paris (11) und Blanket (7) in der Obhut ihrer Großmutter. Die leibliche Mutter der beiden älteren Kinder, Debbie Rowe, hat nach Angaben ihres Anwalts noch keine letzte Entscheidung über die Sorgerechtsangelegenheit getroffen. Über die Mutter des jüngsten Kindes ist nichts bekannt. (dpa)

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