Irre Wahlwerbung: Politiker wirbt mit Penis-Plakat

In Dänemark wird im Juni gewählt, die Kandidaten rühren kräftig die Werbetrommel. Mitten drin: der parteilose Kandidat John Erik Wagner. Er setzt weniger auf Inhalte, dafür umso mehr auf nackte Tatsachen.
von  Jeanne Jacobs
Da hängt doch was! Mit diesem Plakat wirbt John Erik Wagner in Kopenhagen um Wählerstimmen.
Da hängt doch was! Mit diesem Plakat wirbt John Erik Wagner in Kopenhagen um Wählerstimmen. © Jeanne Jacobs

Kaum ist die Parlamentswahl in Dänemark ausgeschrieben, zieren zahlreiche Plakate die Laternenpfähle in der Hauptstadt Kopenhagen. Während die meisten Politiker mit klassischen Porträtfotos und politischen Zielen um die Gunst der Wähler werben, setzt der parteilose Kandidat John Erik Wagner auf nackte Haut.

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Nur mit einem Cowboyhut und einem Pistolenhalfter „bekleidet“ zeigt sich Wagner auf seinem Wahlplakat. Vor einem schwarzen Hintergrund – die Hände am Pistolenhalfter –präsentiert sich der 51-Jährige als potentieller Nachfolger der dänischen Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt. Welche politischen Pläne er verfolgt verrät Wagner auf dem Plakat nicht, nur seinen Wahlspruch: "Stimmt für Wagner. Das bringt was"

 

Verkehrsgefährdung durch Penis?

 

Ein Mitarbeiter der Stadt Kopenhagen erklärte dem Portal politiko.dk, dass ein solches Wahlplakat grundsätzlich nicht verboten sei. Sollte das Plakat allerdings die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer beeinflussen, dann wäre die Lage anders zu bewerten. Bei Wagners Wahlwerbung schätzt die Stadt die Verkehrsgefährdung trotz des entblößten Geschlechtsteils als eher gering ein: „Wir haben uns das Plakat angeguckt und es nicht für problematisch befunden. Es wird also nicht abgehängt“, zitiert ihn politiko.dk.

Auf seiner Facebook-Seite verrät John Erik Wagner, der seit zehn Jahren bei Wahlen in Dänemark antritt, was er als zukünftiger dänischer Ministerpräsident ändern würde: Alle Jobcenter des Landes schließen, die jährliche Arbeitszeit auf sechs Monate verkürzen und mehr Geld in die Bildung investieren.

Bislang hat Wagner, dem seine Vorliebe für Cowboy Kleidung den Spitznamen "Der Sheriff von Amager" einbrachte, keine großen politischen Erfolge vorzuweisen. Ob der Kandidat die dänischen Wähler mit seinem freizügigen Plakat überzeugt hat, wird sich bei der Wahl am 18. Juni zeigen.

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