Inzest-Täter von Amstetten: Die eigene Mutter eingekerkert

WIEN - Über den österreichischen Inzest-Täter kommen immer mehr Einzelheiten ans Licht. So soll der heute 73-Jährige bereits seine Mutter wie in einem Gefängnis eingemauert haben, ohne Fenster und ohne Tageslicht.
Der Österreicher Josef F. hat offenbar nicht nur seine Tochter jahrelang eingesperrt. Wie aus den Protokollen seiner psychologischen Untersuchung bekannt wurde, hatte der heute 73-Jährige auch seine Mutter jahrelang in einem Raum in seinem eigenen Haus in der niederösterreichischen Stadt Amstetten praktisch eingekerkert.
In dem Zimmer, das er als ihr Gefängnis auserkoren hatte, habe er das Fenster zugemauert, damit sie kein Tageslicht sehen konnte. In diesem Raum sei die Mutter im Jahr 1980 schließlich auch gestorben, berichtet die österreichische Illustrierte «News» in ihrer neuesten Ausgabe.
F. hatte seine Tochter insgesamt 24 Jahre lang im Keller seines Hauses eingesperrt, wo er sie immer wieder vergewaltigte. Dieser Beziehung entstammten sieben Kinder, von denen sechs überlebten. Bei der psychiatrischen Untersuchung gab F. jetzt an: «Ich habe meine Mutter gehasst, und ich habe sie geliebt.» Er habe «Probleme mit Frauen von Jugend an» gehabt.
Der Inzest-Täter von Amstetten sitzt seit der Aufdeckung des Verbrechens Ende April in St. Pölten (Niederösterreich) in Untersuchungshaft. In den nächsten Wochen wird mit der Anklageerhebung gerechnet. Ob der voraussichtlich dreitägige Prozess noch in diesem Jahr stattfindet, ist nach Auskunft der Staatsanwaltschaft aber nicht sicher. (nz/dpa)