Inzest-Prozess: 34 Jahre lang Tochter missbraucht
Nürnberg/Wilmersbach - Vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth muss sich ein 69 Jahre alter Rentner verantworten. Er soll fast 34 Jahren lang seine heute 46-jährige Tochter vergewaltigt haben. Der Anklagebehörde zufolge räumt der Rentner den Sex mit seiner Tochter zwar ein, spricht aber von stets einvernehmlichen Geschlechtsverkehr.
Zur Aufklärung der schweren Vorwürfe will das Gericht während der sechs Verhandlungstage 24 Zeugen und 3 Sachverständige hören. Die Tochter des Angeklagten wird als Nebenklägerin auftreten. Der Fall hatte nach seinem Bekanntwerden Mitte September Erinnerungen an den Fall des Österreichischers Josef F. geweckt. Dieser hatte seine Tochter 24 Jahre lang in einem Keller gefangen gehalten und sie unzählige Male vergewaltigt. Dabei zeugte er mit ihr sieben Kinder.
Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft hat der Angeklagte seine Tochter 497-mal missbraucht. Als Erwachsene brachte sie drei behinderte Söhne von ihm zur Welt. Zwei von ihnen starben im Kindesalter. Die mutmaßlichen Taten waren erst zu Beginn dieses Jahres ans Tageslicht gekommen. Die im anderen Zusammenhang zu einer Bewährungsstrafe verurteilte Frau hatte eine Bewährungshelferin zu Seite gestellt bekommen. Dieser hatte sie sich anvertraut.
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