Inferno auf der A 19: Massenunfall im Sandsturm
Katastrophe auf der Autobahn bei Rostock: Dutzende Fahrzeuge rasen ineinander, weil ihnen aufwirbelnder Sand die Sicht nimmt. Mindestens zehn Menschen kommen ums Leben, viele werden verletzt.
Kavelstorf/Rostock (dpa) – In einem Sandsturm sind am Freitag Dutzende von Fahrzeugen auf einer Autobahn in Mecklenburg-Vorpommern ineinandergerast – mindestens zehn Menschen kamen ums Leben, 40 wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht. An dem Unfall auf der A19 nahe der Ortschaft Kavelstorf waren in beiden Fahrtrichtungen 40 bis 50 Fahrzeuge beteiligt, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Ein dpa-Reporter am Unfallort berichtete von mindestens 20 Fahrzeugen, die in Fahrtrichtung Rostock Feuer fingen und ausbrannten. Darunter soll auch ein Gefahrguttransporter gewesen sein.
„Das ist der schlimmste Verkehrsunfall, den Mecklenburg-Vorpommern je erlebt hat“, sagte Polizeisprecherin Yvonne Burand. Die Autos wurden ineinandergeschoben, sie müssten mit hoher Geschwindigkeit aufeinander gerast sein.
„Als ich die ausgebrannten Fahrzeuge gesehen habe, war mir klar, dass es viele Tote gegeben haben muss“, sagte dpa-Reporter Bernd Wüstneck. „Die Autos waren alle zusammengeschoben. Da ist keiner mehr rausgekommen.“ Zahlreiche Bergungsfahrzeuge und Wagen der Feuerwehr waren im Einsatz.
Die im beginnenden Wochenendverkehr stark befahrene Autobahn zwischen Rostock und Berlin wurde voll gesperrt. Weil deswegen die Nebenstrecken stark belastet waren, wurden auch Bergung und Transport der Verletzten erschwert.
Rund 40 Verletzte wurden in Krankenhäusern der Umgebung behandelt. Nach Angaben der Kliniken in Rostock, Güstrow und Bad Doberan erlitten sie vor allem Knochenbrüche, Prellungen, Stauchungen und Schädel-Hirn-Verletzungen. „Wir haben Ärzte und Schwestern zurückgeholt, zusätzliche Betten vorbereitet“, sagte der Ärztliche Direktor der Uniklinik Rostock, Professor Peter Schuff-Werner.
Der Grund für den Unfall soll schlechte Sicht gewesen sein. Ein seit dem Morgen herrschender Sturm hatte vermutlich Sand von umliegenden Feldern aufgewirbelt und über die Fahrbahn getrieben. Die Sichtweite soll unter 100 Metern gelegen haben.
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