In Manchester gefeiert, auf Pariser Klo aufgewacht
London/Paris - Wie bin ich eigentlich heimgekommen? Warum spricht mein bester Freund nicht mehr mit mir? Und warum ist mein Geldbeutel leer? Fragen dieser Art haben sich nach einer durchzechten Partynacht wohl die meisten schon einmal gestellt.
Doch gegen die Geschichte, die der 19-jährige Engländer Luke Harding zu erzählen hat, erscheinen die meisten Alkohol-Eskapaden geradezu harmlos. Denn als Harding am Morgen nach einer Party im Club „Tokes“ in Manchester aufwachte, hatte er eine sehr weite Reise hinter sich. Genauer gesagt ca. 750 Kilometer, denn er fand sich auf einer Toilette des Flughafens Charles-de-Gaulle in Paris wieder.
Harding war offenbar nicht zu betrunken, um sich von einem Taxifahrer zum Flughafen in Manchester bringen zu lassen und mit seinem Handy ein Last-Minute-Ticket nach Paris zu buchen. Das war kein Problem, denn er hatte seinen Reisepass dabei, um vor dem Club sein Alter zu bestätigen.
Nachdem er den ersten Schock verdaut hatte, schickte er einem Freund ein Bild von sich vor dem Triumphbogen mit der Unterschrift: „War im Tokes, bin in Paris aufgewacht“. Der Freund verbreitete das Bild auf Twitter und machte Luke damit zum Internet-Star. Im Laufe des Tages postete Harding weitere Fotos von den Flugtickets auf seinem Handy und einer kleinen Tour durch die französische Hauptstadt – inklusive Selbstportrait vor dem Eiffelturm.
Die Zahl seiner Follower schoss in die Höhe, Medien wurden auf den kuriosen Fall aufmerksam. Die englischen Zeitungen „Daily Mail“ und „Daily Star“ rekonstruierten gemeinsam mit Harding seinen Partyabend. Auch Pro7 schickte ihm per Twitter eine Interviewanfrage.
Die einen lachen über den Trunkenbold, für andere ist Harding der Party-Held schlechthin. „Oh Mein Gott, bitte ruf mich an! Ich will mit dir feiern gehen“, schreibt eine Followerin auf Twitter. „Luke du bist eine Legende! Grüße aus Dänemark“, schreibt ein anderer.
Luke genießt die Aufmerksamkeit, seine Mutter jedoch soll ihn „pillock“ (Schwachkopf) genannt haben, als er sie anrief und fragte, ob sie ihren Sohn nicht am Flughafen in Manchester abholen könne.
Seinen Reisepass will er jedoch beim nächsten Mal sicherheitshalber zuhause lassen.
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