In 22. Woche geborenes Frühchen überlebt
Nur 490 Gramm leicht und 27 Zentimeter klein: Die winzige Paulina Emily kam am 8. Juni bereits in der 22. Schwangerschaftswoche in der Universitätsklinik Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) zur Welt - und hat überlebt. Ihre Ärzte sprechen von einem "kleinen Wunder".
Greifswald - Eigentlich gelte die 24. Schwangerschaftswoche als absolute Überlebensgrenze. "Sicher müssen wir sehr intensiv die weitere Entwicklung verfolgen. Aber Paulina hat sich bisher mit unglaublich viel Kraft ins Leben gekämpft, so dass wir guter Dinge sind", sagte Kinderarzt Sven Armbrust über seine junge Patientin aus Neubrandenburg, die bei der Geburt kleiner als eine DIN-4-Seite war. "Das Mädchen und sein Überlebenswille sind ein kleines Wunder."
Nach Komplikationen in der Schwangerschaft musste die Geburt rund vier Monate vor dem eigentlich errechneten Termin im Oktober eingeleitet werden. Inzwischen wiegt das Mädchen über 1800 Gramm und soll bald in das Neubrandenburger Klinikum verlegt werden, teilte das Greifswalder Krankenhaus mit. Noch liege das Baby im Brutkasten, atme aber allein mit Atemhilfe. Ernährt werde es durch eine Sonde.
Am Klinikum Fulda war im vergangenen November mit der kleinen Frieda das nach Arztangaben jüngste Frühchen Europas nach einer Schwangerschaft von 21 Wochen und fünf Tagen zur Welt gekommen. Frieda wog bei ihrer Geburt nur 460 Gramm. Die Fachgesellschaft für Neugeborenen-Medizin stufte ihr Überleben als Sensation ein. Im April konnte sie gesund nach Hause entlassen werden.
Am 20. Mai 1987 wurde nach Angaben der Greifswalder Ärzte in Kanada ein Junge in der 21. Schwangerschaftswoche (plus fünf Tage) geboren. Er brachte nur 624 Gramm auf die Waage und überlebte. Häufig überleben extreme Frühgeburten nicht oder haben bleibende körperliche oder geistige Behinderungen.
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