Impfstoff gegen Aids entdeckt

BANGKOK - Forschern gelingt der Durchbruch: Mit dem Medikament sinkt das Risiko, sich mit HIV zu infizieren, um 31 Prozent.
Ein Medikament könnte über 30 Millionen Menschen weltweit das Leben retten: Zum ersten Mal überhaupt haben Forscher einen wirksamen Impfstoff gegen Aids entwickelt. Ergebnis der Untersuchungen: Das Risiko, sich mit HIV zu infizieren, konnte mit dem Präparat um 31 Prozent gedrückt werden. Ein Massentest fand in Thailand statt.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte, die Studie mit 16000 Teilnehmern belege erstmals, dass ein Impfstoff eine Ansteckung mit der Immunschwächekrankheit verhindern könne. Die Deutsche Aidsstiftung sprach von einem Durchbruch.
„Es ist das erste Mal, dass ein Test am Menschen gezeigt hat, dass Impfstoffkandidaten tatsächlich einen Schutz aufgebaut haben“, sagte der Chef der Deutschen Aidsstiftung, Ulrich Heide, im NDR.
Auch wenn nach dem Massentest in Thailand zunächst nur von einem Teilerfolg gesprochen werden könne, „ist es der erste Beweis, dass wir einen sicheren und wirksamen präventiven Impfstoff haben können“, erklärte US-Oberst Jerome Kim, der maßgeblich an der Studie mitarbeitete.
Für die Studie erhielten 8197 Männer und Frauen von 18 bis 30 Jahren den Impfstoff, 8198 wurde ein Placebo verabreicht. In der Impfgruppe steckten sich 51 Personen mit Aids an. In der anderen Gruppe waren es 74.
Die Studie wurde unter Federführung des thailändischen Gesundheitsministeriums durchgeführt. Benutzt wurde ein HIV-Stamm, wie er in dem südostasiatischen Land verbreitet ist. Ob ein derartiger Impfstoff auch gegen Virenstämme wirksam sein wird, die in den USA, Europa, Afrika und anderswo verbreitet sind, ist noch nicht klar.