«Illuminati»-Regisseur sauer auf den Vatikan

Regisseur Howard ist sich sicher: Der Vatikan hat Dreharbeiten und manch anderes rund um «Illuminati» behindert, wo er nur konnte. Beim Vatikan hört sich das anders an: Howard wolle lediglich Aufmerksamkeit.
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Ron Howard (r.) und Schauspieler Tom Hanks
AP Ron Howard (r.) und Schauspieler Tom Hanks

Regisseur Howard ist sich sicher: Der Vatikan hat Dreharbeiten und manch anderes rund um «Illuminati» behindert, wo er nur konnte. Beim Vatikan hört sich das anders an: Howard wolle lediglich Aufmerksamkeit.

Dass der Vatikan der Verfilmung von Dan Browns «Illuminati» (Angels and Demons) kritisch gegenüber steht, wurde schon vor einem Jahr klar, als Dreharbeiten in Roms Kirchen verboten wurden. Nun kommt der Film in die Kinos - und Regisseur Ron Howard erzählt, dass der Vatikan noch ganz andere Wege fand, das Projekt zu blockieren, wo es nur ging.

So zumindest lautet seine Interpretation von zahlreichen Merkwürdigkeiten während der Dreharbeiten. Der Vatikan habe viele «Hintertüren» genutzt, sagt Howard der Nachrichtenagentur AP. Zum Beispiel sei ein Empfang zu Ehren der Erstuausstrahlung in Rom verhindert worden. «Ich denke, dass der Vatikan hier seinen Einfluss geltend gemacht hat», sagt Howard. Auch sei es dem Team in manchen Fällen schier unmöglich gemacht worden, in die Nähe der Kirchen zu kommen, für die das Innen-Film-Verbot galt. Vatikan-Sprecher Federico Lombardi weist all dies zurück. Howard wolle mit diesen Vorwürfen lediglich auf den Filmstarts aufmerksam machen, sagt er der AP. Ein offenes Geheimnis ist es allerdings, dass der Vatikan schon Buch und Verfilmung des «Sakrileg» (Da Vinci Code) als nicht annehmbar ablehnte. Dort wird die These aufgestellt, Jesus und Maria Magdalena hätten Kinder gezeugt und es gebe Nachfahren Jesus Christus. Der Vatikan habe dies bis heute der Öffentlichkeit verschwiegen.

Wissenschaft gegen Kirche

In «Illuminati» geht es um den alten Kampf zwischen Wissenschaft und Kirche. Der Vatikan wird zum Schauplatz von Verbrechen, und vier Kardinäle werden entführt, um auf grausame Art zu sterben. Vorab-Filmvorführungen für seine Mitglieder lehnte der Vatikan ab. «Als Filmemacher frustriert es mich extrem, dass wir uns um Menschen bemühen und ihnen die Möglichkeit geben, einen Film anzusehen - und dann lehnen sie einfach ab.» Jegliche Kritik an seinen Projekten sei stets von Leuten gekommen, die keine Szene der Filme gesehen hätten. Am Wochenende meldete sich laut der BBC ein 102 Jahre alter italienischer Bischof zu Wort: «Illuminati» sei ein Film, der christliche Werte «extrem diffamiere». Ab 13. Mai ist der Film mit Tom Hanks in der Hauptrolle im Kino zu sehen. (nz)

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