IFA 2013: TV, Wäsche und Uhren - alles ganz smart
Die 53. Internationale Funkausstellung in Berlin zeigt die neuesten Trends auf dem Markt: Clevere Kühlschränke, Wasserhähne und Uhren.
Berlin - Sie übertrifft sich erneut mit Premieren: Am Mittwoch startete die 53. Internationale Funkausstellung (Ifa) in Berlin. „Es gibt bei der Ifa mehr globale Produktvorstellungen als je zuvor“, verspricht Ifa-Direktor Jens Heithecker.
Beim ersten Medientag standen die Innovationen bei den Haushaltsgeräten im Fokus. Egal ob Kühlschrank, Waschmaschine oder Ofen: Die Geräte werden nicht nur schneller, sondern auch intelligenter. Immer mehr Haushaltsgeräte lassen sich mit dem Smartphone bedienen. So wie die Waschmaschine „WF12F9E6P4W/EG“ von Samsung: Sie hat einen W-Lan-Zugang, über den sich die Maschine ein- und ausschalten lässt (Preis: 1189 Euro).
Aber auch die Energieeffizienz wird berücksichtigt: Das Grundig-Gerät „GWN 58474 C“ dosiert automatisch das Waschmittel, während die Siemens-Maschine „iQ 800 Master Class“ besonders schnell wäscht, andere überzeugen dadurch, dass sie besonders leise sind. Grundig und Samsung stellen Kühlgeräte vor, bei denen man zwei Kühlkreisläufe aktivieren kann. Das Gorenjes Kombigerät „NG-FS 600“ registriert, wann am Tag die Kühlschranktür am häufigsten geöffnet und geschlossen wird, und reguliert zeitgenau die Temperaturen. Und Grundig präsentiert einen Backofen, der die Hitze so verteilt, dass man zeitgleich drei Gerichte darin backen kann.
Neben den Haushaltsgeräten geht es auf der Ifa aber vor allem auch um die Unterhaltungselektronik-Branche. „Ultra-HD ist die eigentliche Revolution auf der IFA“, ist sich Sascha Lange von Toshiba sicher. UHD-Fernseher bieten ein noch besseres Sehvergnügen: viermal schärfer als Full-HD. Und selbst bei geringem Sitzabstand zum Fernseher ist das Bild immer noch gestochen scharf – ein Vorteil, wenn das riesige Fernsehgerät in einem etwas kleineren Wohnzimmer steht. Doch es dauert wohl noch, bis solche TV-Geräte Standard werden. Noch werden wenige TV-Formate in Ultra-HD produziert. Die Preise der ausgestellten UHD-Geräte haben es auch in sich: 55 Zoll große Fernseher kosten um die 5000 Euro, geradezu ein Schnäppchen ist das Modell der chinesischen Firma Hisense für 2000 Euro.
Doch der Fernseher soll in Zukunft nicht nur ein noch schärferes Bild abgeben, sondern auch die Zuschauer mehr und mehr ins Internet locken. „Smarter Fernsehen“ heißt das Motto der Branche. Internetfähige Fernsehgeräte sind nichts Neues, doch nur bei 34 Prozent der deutschen Haushalte steht ein Smart-TV, und nur die Hälfte davon ist auch mit dem Netz verbunden. Die bisher meist komplizierte Bedienung soll schuld daran sein. Aber das soll und muss sich jetzt ändern. Denn die Fernseherbranche steckt in der Krise: Das Smartphone läuft dem Flachbildfernseher den Rang ab.
Apropos Smartphone. Hier ist schon wieder ein neuer Trend zu entdecken. Sollten die mobilen Telefone in den vergangenen Jahren immer kleiner werden, sind jetzt wieder größere Displays angesagt. Die sogenannten Phablets sind mit einer Größe von 5,5 bis 6,4 Zoll fast so groß wie ein Tablet. Das Sony Xperia Z Ultra kostet zum Beispiel 679 Euro, das Samsung Galaxy Mega 599 Euro. Auch neue Convertibles, eine Mischung aus Tablet und Notebook, werden auf der Ifa präsentiert. Teilweise bieten die Geräte bis zu vier verschiedene Arbeitspositionen – mal flach, mal mit Tastatur, mal an den Monitor angeschlossen.
Und natürlich darf es auch an Schnickschnack auf der Ifa nicht fehlen. So gibt es von der Firma Happy Plugs Kopfhörer in 18-karätigem massiven Gold. Der Schnäppchenpreis: 11000 Euro. Die billigere Variante in Silber- und Gold-Metallic gibt es ab 24,99 Euro. Nicht ganz so winzig, aber immerhin das „kleinste 3D-Kino der Welt“ ist der „sonic chair mit cinemizer“ von Zeiss. Ausgestattet mit einer 3D-Brille sitzt der Zuschauer in einem speziellen Sessel, umgeben von Stereo-Sound. Der Preis soll bei rund 8000 Euro liegen.
Und auch im Badezimmer gibt es Luxus. Der Dyson Airblade Tap ist ein Wasserhahn, an dem man die Hände waschen und trocknen kann – und das umweltschonend. Im Wasserhahn ist gleichzeitig ein Händetrockner integriert, der bis zu 62 Prozent weniger CO2 erzeugen soll als Papierhandtücher.
Mit Spannung wurde die Smartwatch „Galaxy Gear“ von Samsung erwartet. Auf der Ifa wollten die Südkoreaner Konkurrent Apple somit zuvorkommen. In der Uhr sollen ein Mikrofon, ein Lautsprecher und eine Kamera integriert sein. Via Bluetooth soll sich die schlaue Uhr mit einem Samsung-Smartphone verbinden.