"Ich bin okay und liebe dich"

Wikileaks, eine Enthüllungsseite im Internet, spricht von geheimen Dokumenten. Doch der überwiegende Teil der nun veröffentlichten 573.000 Pager- und Handy-Mitteilungen vom 11. September 2001 ist privater Natur.
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Das World Trade Center in Flammen
dpa Das World Trade Center in Flammen

Wikileaks, eine Enthüllungsseite im Internet, spricht von geheimen Dokumenten. Doch der überwiegende Teil der nun veröffentlichten 573.000 Pager- und Handy-Mitteilungen vom 11. September 2001 ist privater Natur.

Das auf die Veröffentlichung von geheimen Dokumenten spezialisierte Internetprojekt Wikileaks hat am Mittwoch 573.000 Pager- und Handy-Mitteilungen vom 11. September 2001 veröffentlicht.

Einige stehen in direktem Zusammenhang mit den Terroranschlägen in den USA an diesem Tag, andere sind privater Natur. Wie Wikileaks erklärte, wurden einige der Mitteilungen von den Behörden versandt, andere von Privatpersonen, die verzweifelt versuchten, Angehörige im oder in der Nähe des World Trade Centers zu finden, dessen beide Türme am 11. September einstürzten. Da heißt es zum Beispiel "Zweiter Turm des World Trade Centers bricht zusammen" oder "Das World Trade Center brennt". Andere vermelden nur "Ich bin okay und liebe dich.xoxoxoxoxoxoxoxox". Der Nachrichtensender Fox News zitiert aus einer der Mitteilungen: "Bitte, geh nicht aus dem Gebäude raus. Einer der Türme ist gerade zusammengestürzt. Bitte sei vorsichtig!" Aus anderen gehe hervor, dass der Geheimdienst befürchtet habe, dass das Flugzeug mit dem aus Florida nach Washington fliegenden US-Präsidenten George W. Bush ebenfalls ein Ziel der Terroristen sein könnte. Daraufhin sei die Maschine umgeleitet worden.

Metrocall, Skytel und Arch

Wikileaks hat es sich zum Ziel gesetzt, Offenheit und Meinungsfreiheit dadurch zu fördern, dass bislang geheime, zugespielte Dokumente online veröffentlicht werden. Die Pager-Mitteilungen seien Wikileaks vor einigen Wochen zugegangen, erklärte ein Wikileaks-Sprecher. Sie seien ein weiterer Baustein, um ein Bild von den Ereignissen dieses Tages zu bekommen. Die Mitteilungen stammten von den Kunden der Firmen Metrocall, Skytel und Arch, die über Handys oder Pager in einem Zeitraum von 24 Stunden vor und nach den Anschlägen verschickt wurden. Das Unternehmen USA Mobility, das Arch und Metrocall 2004 zusammenführte, erklärte, man sei besorgt, da offenbar die Kommunikation von Regierungsbehörden abgefangen worden sei. Das sei ein klarer Gesetzesverstoß.

Bei den Anschlägen in New York und auf das Verteidigungsministerium bei Washington waren etwa 3000 Menschen getötet worden.

(AP/dpa/nz)

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