Hurrikan "Dolly" trifft auf die Küste

Soldaten versuchen Menschen aus ihren Häusern zu retten, weil sie die staatlichen Schutzräume abgelehnt hatten. Sorgen macht den Menschen beiderseits der Grenze vor allem eines: ob die Dämme entlang des Rio Grande halten.
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Der Sturm ist vorbei, die Flut droht
ap Der Sturm ist vorbei, die Flut droht

Soldaten versuchen Menschen aus ihren Häusern zu retten, weil sie die staatlichen Schutzräume abgelehnt hatten. Sorgen macht den Menschen beiderseits der Grenze vor allem eines: ob die Dämme entlang des Rio Grande halten.

Der Hurrikan «Dolly» ist mit Windgeschwindigkeiten bis zu 160 Stundenkilometer auf die texanisch-mexikanische Küste aufgetroffen. Die Wucht der Böen knickte Bäume um, Reklametafel flogen durch die Gegend. Über Tote lagen zunächst keine Berichte.

Mit Sorgen beobachteten die Behörden beiderseits der Grenze, ob die Dämme entlang des Rio Grande halten. Wegen starker Regenfälle wurde mit Überschwemmungen gerechnet. Doch zunächst hielten die Deiche. Auf seinem weiteren Weg landeinwärts schwächte sich der Hurrikan ab. Inzwischen wurde «Dolly» zu einem tropischen Sturm herabgestuft, die Flutgefahr bestand aber weiterhin. «Dolly» hatte als Hurrikan der Stufe zwei die Küste des US-Staates bei South Padre Island erreicht, wie Meteorologen mitteilten. Das Unwetter bedroht das dicht besiedelte Tal des Rio Grande, in dem rund zwei Millionen Menschen leben. Der texanische Gouverneur Rick Perry hatte in 14 Landkreisen vorsorglich den Notstand verhängt, um schneller Hilfe leisten zu können.

Darüber hinaus aktivierte er 1200 Mitglieder der Nationalgarde. In San Antonio wurden für etwaige Evakuierungsmaßnamen 250 Busse bereitgestellt. Über 50.000 Haushalte in Texas waren zeitweise ohne Strom. Auch in den angrenzenden Gebieten Mexikos hatten sich die Bewohner für den herannahenden Hurrikan gewappnet.

An der Mündung des Rio Grande versuchten Soldaten Menschen zu retten, die in ihren Häusern festsaßen. Mindestens eine Familie wurde mit einem Schlauchboot in Sicherheit gebracht. Viele Menschen hatten es abgelehnt, die staatlichen Unterstände aufzusuchen. Statt der ursprünglich 23.000 Menschen, die evakuiert werden sollten, suchten nach Behördenangaben nur etwa 13.000 Einwohner Zuflucht in den 21 staatlichen Schutzräumen.

Nach Angaben von Gouverneur Eugenio Hernandez wurden etwa 50 Viertel in der Grenzstadt Matamoros akut von Überschwemmungen bedroht. «Der starke Wind ist nicht mehr das Problem. Wir müssen uns jetzt über den intensiven Regen während der nächsten 24 Stunden Sorge machen», erklärte der Regierungschef des Staates Tamaulipas. In der Stadt wurde der abgeschaltet, weil die Verantwortlichen fürchteten, dass herabgerissene Stromleitung Kurzschlüsse verursachen und Menschen töten könnten. Die meisten Fabriken sollten am Donnerstag geschlossen bleiben.

Rund 4800 Soldaten und andere Sicherheitskräfte sollten in dem Gebiet Streife fahren, um Plünderungen zu verhindern. Der Ölkonzern Shell erklärte, von rund 70 Ölbohrinseln und Plattformen im westlichen Golf von Mexiko seien Arbeiter in Sicherheit gebracht worden. Dolly ist bereits der zweite Hurrikan der Saison. Höhepunkt der Hurrikan-Saison ist der Zeitraum von August bis September. Meteorologen erwarten für diese Saison sechs bis neun Hurrikans. (AP)

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