Hunderte übernachteten eingeschneit auf Autobahn
Mehrere Hundert Autofahrer haben die Nacht zum Dienstag auf der Autobahn bei Chemnitz verbracht. Ihre Fahrzeuge schneiten auf glatten Fahrbahnen in kilometerlangen Staus ein.
Chemnitz/Dresden - Auslöser war ein Unfall am Montagnachmittag. Eine 21-Jährige war bei Stollberg mit ihrem Auto ins Schleudern geraten und quer stehen geblieben. Drei nachfolgende Lastwagen fuhren auf.
Wegen der Bergungsarbeiten wurde die Autobahn für mehr als sechs Stunden gesperrt. Der Stau reichte nach Polizeiangaben bis Chemnitz-Süd. Zwar war die Unfallstelle am späten Abend geräumt, dann aber fiel neuer Schnee, und wieder blieben Fahrzeuge stecken. Zeitweise war der Stau Richtung Hof rund 20 Kilometer lang.
Zusätzliche Probleme entstanden, weil die Rettungsgasse auf der Autobahn blockiert war. Deshalb kamen die Räumfahrzeuge nicht durch, wie eine Polizeisprecherin und Hilfskräfte sagte. Schließlich blieben auch drei Schneepflüge stecken.
Einsatzkräfte des THW, des ASB sowie der Johanniter halfen den steckengebliebenen Reisenden. "Wir haben Tee, Decken, Wasser und gute Zusprüche gebracht", sagte Johanniter-Helfer Jan Richtsteiger der Nachrichtenagentur dpa. Einige Autofahrer hätten zehn Stunden in ihren Autos verbringen müssen. Ihnen sei auch der Sprit ausgegangen. "Die Leute waren nervlich am Boden."
Der Stau löste sich erst in den Morgenstunden auf. Dann kam es aber an der Anschlussstelle Chemnitz-Süd erneut zu Behinderungen, weil Lastwagen liegen blieben. Es bildete sich erneut ein kilometerlanger Stau. Schneewehen blockierten auch andere Autobahnen und Nebenstrecken in Sachsen.
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