Hunderte Tote durch Zyklon in Birma
Im dem südostasiatischen Land hat ein Wirbelsturm zahlreiche Menschen getötet und schwere Schäden angerichtet. Teile Ranguns, der größten Stadt des Landes, wurden verwüstet. UN-Helfer blieben in den blockierten Straßen stecken.
Ein verheerender Zyklon hat am Samstag die Küstenregion Birmas verwüstet, mehr als 350 kamen ums Leben. Die größte Stadt Rangun an der Südküste bekam die volle Wucht von Zyklon Nargis zu spüren. Dort brach sämtlicher Kontakt zur Außenwelt ab. Der Strom fiel aus, die Internetleitungen blieben tot. In weiten Teilen der Küstenregion wurde der Notstand ausgerufen. Die Vereinten Nationen sandten Teams aus, die den Schaden begutachten sollten. Trümmerteile blockierten jedoch die Straßen und machten einen Einsatz praktisch unmöglich.
Wie erste Fernsehbilder zeigten, wurden in Rangun bei Windgeschwindigkeiten von teils mehr als 200 Kilometern in der Stunde tausende Häuser abgedeckt und Bäume umgerissen. Im Hafen sanken mehrere Schiffe oder wurden gegen die Hafenmolen geschleudert. Telefon- und Internetleitungen waren unterbrochen. Augenzeugen in der Stadt sagten, der Wirbelsturm habe hunderte Dächer abgedeckt und Hotels, Schulen und Krankenhäuser beschädigt. Der internationale Flughafen von Rangun war am Sonntag geschlossen. Tausende Menschen flüchteten in Notunterkünfte. Die meisten anderen Todesopfer gab es in der Delta-Region von Irrawaddy. Dort stürzten in der Ortschaft Labutta 75 Prozent der Behausungen ein, wie der vom Militär betriebene Fernsehsender Myaddy berichtete.
Generäle eilten ins Katastrophengebiet
Mehrere Generäle der Militärregierung, die normalerweise in ihrer neu gebauten Hauptstadt Naypyidaw 300 Kilometer landeinwärts residieren, eilten ins Katastrophengebiet. Reis und Speiseöl wurden verteilt. Nächsten Samstag sollte in Birma erstmals seit 18 Jahren gewählt werden. Die Menschen sollten in einem Referendum über die neue Verfassung abstimmen, mit der die Militärjunta sich ein Viertel der Sitze im Parlament sichern will. Ob sie an dem Wahltag festhält, war am Sonntag unklar. (nz/dpa/AP)
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