Hunderte positive HIV-Tests in Südpakistan

Hunderte positive HIV-Tests haben in der südpakistanischen Provinz Sindh zu einer Panik geführt. Nachdem im März bei mehreren Kindern eine HIV-Infektion entdeckt worden war, hatten die Behörden im April beschlossen, alle Bewohner der Region rund um die Stadt Rato Dero zu testen.
dpa |
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Ein pakistanischer Arzt nimmt in einem Krankenhaus in einem Dorf in der Nähe von Ratodero, einer Kleinstadt in der südlichen Provinz Sindh in Pakistan, an dem Finger eines Dorfbewohners Blut ab.
Fareed Khan/AP/dpa Ein pakistanischer Arzt nimmt in einem Krankenhaus in einem Dorf in der Nähe von Ratodero, einer Kleinstadt in der südlichen Provinz Sindh in Pakistan, an dem Finger eines Dorfbewohners Blut ab.

Islamabad - Hunderte positive HIV-Tests haben in der südpakistanischen Provinz Sindh zu einer Panik geführt. Nachdem im März bei mehreren Kindern eine HIV-Infektion entdeckt worden war, hatten die Behörden im April beschlossen, alle Bewohner der Region rund um die Stadt Rato Dero zu testen.

Mittlerweile seien mehr als 700 HIV-Infektionen bestätigt, sagte der Behördenvertreter Sikandar Memon am Donnerstag. Drei Viertel davon seien Kinder im Alter von bis zu zwölf Jahren. "Die Resultate sind entsetzlich", sagte Memon.

Mehrere medizinische Teams würden derzeit täglich bis zu 2000 Menschen testen. Es bestehe die Sorge, dass die Zahl der Infektionen noch steige, sagte der Arzt und Vertreter der lokalen Gesundheitsbehörde, Masood Solangi. Rato Dero ist eine von Armut betroffene Stadt mit rund 200 000 Einwohnern.

Gesundheitsexperten zufolge wurde das Virus durch die Wiederverwendung von infizierten Nadeln oder Skalpellen weiterverbreitet. Viele Pakistaner lehnen Tabletten ab und fordern bei gesundheitlichen Problemen Spritzen oder Infusionen, die sie als effizienter ansehen und oft in kleinen Hinterzimmern von schlecht ausgebildetem medizinischen Personal verabreicht bekommen.

Ihren Ausgang hätten die HIV-Infektionen von Sexarbeitern und Drogensüchtigen genommen, sagte die Ärztin Fatima Meeran, eine HIV-Expertin in der Region. Die unsicheren medizinischen Praktiken hätten sie zu einer Epidemie anwachsen lassen. Laut UN-Schätzungen waren 2017 rund 150 000 Menschen in dem 220-Millionen-Land HIV-positiv.

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