Horror-Crashs: Acht Tote bei schweren Verkehrsunfällen

Massenkarambolage mit übers 50 Autos und ein Frontal-Crash: Acht Menschen sind Samstagnacht im Münsterland und in Aachen bei Verkehrsunfällen gestorben. Die Bilder.
von  dpa

Eine Massenkarambolage mit mehr als 50 Autos und ein Frontalzusammenstoß: Acht Menschen sind in der Nacht zum Samstag im Münsterland und in Aachen bei Verkehrsunfällen gestorben.

Heek/Münster/Aachen - Bei der Massenkarambolage im Münsterland kamen drei Menschen um. Der Hergang: Es ist Freitagabend, Autobahn 31 Richtung Emden, zwischen Heek und Gronau-Ochtrup. Zwei Limousinen stoßen zusammen, es gibt nur einen Blechschaden, niemand wird verletzt - bis im dichten Nebel 50 Wagen in die Unfallstelle krachen. Eine 44 Jahre alte Frau aus Köln, ein 28-jähriger Mann aus Nordhorn und ein 50 Jahre alter Mann aus dem Kreis Borken kommen ums Leben. 35 Menschen werden verletzt. Weitere 50 Menschen, die körperlich unversehrt bleiben, müssen betreut werden.

So schilderte die Polizei den Unfallhergang. Es wurde ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung gegen Unbekannt eingeleitet. "Wir können froh sein, dass es nicht noch mehr Tote gab", sagte Werner Schümchen, Einsatzleiter der Polizei, der dpa. Am Ende des Unfallorts standen zwei Lastzüge, deren Fahrer es geschafft hatten, rechtzeitig zu bremsen. Die Autobahn blieb wegen der Ermittlungen und der Bergungsarbeiten auch am Samstagnachmittag noch in beiden Richtungen gesperrt.

Zwei der Opfer starben, nachdem sie ihr Unglücksauto bereits verlassen hatten. Der dritte Tote wurde im Wrack seines Wagens an einer Böschung gefunden. Der Verkehr fließt auf dieser Strecke nach Angaben der Polizei normalerweise nicht sehr dicht. Die Wagen könnten also über einen Zeitraum von mehreren Minuten aufeinandergeprallt sein. Möglicherweise hatten zwei Insassen versucht, aus ihren Autos Richtung Leitplanke zu fliehen, als sie von anderen Fahrzeugen erfasst und tödlich verletzt wurden.

Bei Tageslicht waren am Samstag die ineinander verkeilten Autos, aufgeschweißte Wracks, Sachverständige mit Kameras und Kranwagen zu sehen. Die Unfallstelle erstreckte sich über mehrere hundert Meter. Auf der zweispurigen Autobahn standen stellenweise vier Wracks nebeneinander. Autodächer, die von den Rettern abgeschweißt worden waren, um eingeklemmte Opfer zu bergen, lagen auf anderen Wagen. Viele der Unfallautos trugen aufgesprühte Nummern, die den Hilfskräften und Ermittlern bei der Orientierung helfen sollten.

Bei der Katastrophe waren viele Verletzte eingeklemmt worden. Wegen des Nebels konnten keine Rettungshubschrauber eingesetzt werden. Einige wenige Autos standen fast unversehrt mitten im Chaos, während andere kaum noch zu erkennen waren.

Welche Rolle das Wetter spielte, versuchten die Experten herauszufinden. "Fakt ist, dass es Nebelbänke gab. Ob sie die Ursache waren, müssen die Ermittlungen ergeben", sagte Polizeisprecher Jan Schabacker der dpa. Möglicherweise waren einige Fahrer schneller unterwegs, als es bei den Sichtverhältnissen angebracht gewesen wäre.

Die Ermittler stellten am Samstag die genaue Lage der Autos in dem Trümmerfeld fest. Dann sollten auch Betroffene befragt und Zeugen ermittelt werden, sagte Scharbacken: "Das ist an einem Tag nicht zu machen."

Der Frontalzusammenstoß bei Aachen, bei dem in der Nacht fünf Menschen ums Leben kamen, wurde wahrscheinlich durch zu schnelles Fahren verursacht. Ein 24 Jahre alter Mann habe die Kontrolle über sein Auto verloren und sei in den Gegenverkehr geraten, teilte die Polizei am Samstag mit. Der Mann selbst sowie ein 19-Jähriger und eine 22 Jahre alte Frau in seinem Wagen kamen ums Leben. Eine 20 Jahre alte Mitfahrerin erlitt schwere Verletzungen. Im entgegenkommenden Auto starben ein 47 Jahre alter Mann und eine 45 Jahre alte Frau; eine 32-Jährige wurde schwer verletzt. Das Unglück ereignete sich gegen 01.20 Uhr auf der Bundesstraße 258.

Nebel kann nicht die Ursache gewesen sein. "Hier war es sternenklar", sagte Polizeisprecher Paul Kemen am Samstag. Die Verletzten, die Zeugen, die Helfer und die Polizei seien wegen der schlimmen Szenen von drei Notfallseelsorgern betreut worden.

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