Homophobe Aktion in Wien: "Querdenken"-Aktivisten zerreißen Regenbogenflagge

Wien - Die Regenbogenflagge steht für Akzeptanz und Toleranz und ist auch ein Symbol der LGBTQI*-Community . Bei einer Veranstaltung der "Querdenken"-Bewegung, die gegen die Corona-Auflagen demonstriert, wurde am Samstag eine bunte Flagge mit einem Herz auf der Bühne zerstört. Für diese homophobe Aktion ernteten die Aktivisten Applaus von den Demonstranten.
Aktivisten sehen Regenbogenflagge als Zeichen für Pädophilie
Auf Twitter verbreitet sich ein Video des Vorfalls, an dem drei Personen beteiligt waren. "Ihr seid kein Teil unserer Gesellschaft", ruft eine Aktivistin in dem kurzen Clip, nachdem sie die Regenbogenflagge mit der Hilfe zweier Männer zerrissen hat. "Wir müssen unsere Kinder vor Kinderschändern schützen. Wir alle sind dafür verantwortlich." Was genau die Aktion mit einer Demonstration gegen die Corona-Auflagen zu tun hat, wird allerdings nicht erklärt.
Twitter-User reagieren geschockt auf homophobe Aktion
In den sozialen Netzwerken reagieren viele User geschockt auf die Zerstörung der Regenbogenflagge. "Es überkommt mich unendlicher Ekel", "Ist das nicht auch Volksverhetzung?" und "Die sind ja nicht ganz sauber" sind Twitter-Kommentare auf das Video.
Auch Gemeinderat Peter Kraus (Die Grünen) äußert sich zu dem Vorfall und schreibt auf dem Kurznachrichtendienst: "Wenn auf Wiens Straßen Regenbogenfahnen zerrissen werden und gegen Menschengruppen gehetzt wird, ist das nicht nur strafrechtlich relevant, sondern hat in unserer Stadt keinen Platz. Ich werde rechtliche Schritte prüfen lassen."
In einem Youtube-Video soll sich einer der an der homophoben Aktion Beteiligten erklärt haben. "Das war ein bisserl verstörend, weil das könnte man dann ja im Nachhinein auch wieder irgendwie falsch auslegen“ [...] Wichtig war uns nur, diese Pädofahne, diese Kinderschänderfahne von der Bühne zu bringen", zitiert die "Welt" aus dem mittlerweile gelöschten Clip.
Am kommenden Samstag will das Bündnis "Querdenken" auch in München gegen die Corona-Auflagen demonstrieren. Der Veranstalter rechnet mit 5.000 Teilnehmern auf dem Odeonsplatz.