Höhlenforscher nach zwölf Stunden gerettet

Ein zwölf Stunden lang unter Felsen eingeklemmter Höhlenforscher ist in der Nacht zum Montag im Westerwald von Helfern befreit worden. Der Wissenschaftler war am Sonntag zusammen mit drei Kollegen in das gut sechs Kilometer lange Höhlenlabyrinth eingestiegen.
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BREITSCHEID-ERDBACH/GIEßEN - Ein zwölf Stunden lang unter Felsen eingeklemmter Höhlenforscher ist in der Nacht zum Montag im Westerwald von Helfern befreit worden. Der Wissenschaftler war am Sonntag zusammen mit drei Kollegen in das gut sechs Kilometer lange Höhlenlabyrinth eingestiegen.

Der 46-Jährige konnte am Morgen kurz nach 3.00 Uhr die Höhle zu Fuß verlassen, wie die Polizei im mittelhessischen Dillenburg mitteilte. „Er ist gesundheitlich in guter Verfassung, wurde aber zur Beobachtung in ein Krankenhaus gebracht.“

Der Wissenschaftler war am Sonntag zusammen mit drei Kollegen in das gut sechs Kilometer lange Höhlenlabyrinth in Breitscheid-Erdbach eingestiegen, um darin eine größere Höhle zu untersuchen. Als sich der erfahrene Forscher als erster der Gruppe durch eine Engstelle zwängte, löste sich ein etwa 100 Kilogramm schwerer Steinbrocken und klemmte den Mann in Hüfthöhe ein. „Er lag halbschräg abgewinkelt in dem Spalt“, hieß es im Polizeibericht.

Die Forscher der Speläologischen (höhlenkundlichen) Arbeitsgemeinschaft Hessen versuchten zunächst, ihren Kollegen aus eigener Kraft zu befreien und verständigten dann einen Rettungssanitäter, der auch Höhlenforscher ist. Dieser alarmierte zwei Notärzte, die den Eingeklemmten mit Heizgebläse und Tee versorgten, weil Unterkühlung drohte. Aus dem fränkischen Bamberg und dem thüringischen Ilmenau trafen am späten Sonntagabend Spezialkräfte der Höhlenrettung in Erdbach ein.

Die Fachleute lösten das Gestein unter dem Eingeklemmten und entfernten es soweit, dass der 46-Jährige sich nach oben in einen Höhlenraum befreien konnte. Von dort unterstützte er die Rettungskräfte, die ihm den Durchgang freimachten. Drei Steinbrocken, jeder etwa so groß wie eine Weinkiste, die den Mann zuvor eingeklemmt hatten, wurden vorsichtig zerkleinert. Etwa 100 Helfer waren im Einsatz.

Die Unfallstelle ist nach Darstellung der Polizei etwa 250 Meter von der im Mai eröffneten Schauhöhle des sogenannten Herbstlabyrinths entfernt. Es gilt als das größte Tropfsteinhöhlenlabyrinth in Hessen, die Schauhöhle ist wegen der Vielzahl ihrer Kalksteine und der Beleuchtungseffekte weit über Hessen hinaus bekannt.

dpa

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