Hinschauen!
Die AZ-Redakteurin Vanessa Assmann über die Hungerkatastrophe in Afrika.
Haben Sie abgeschaltet? Oder sind Sie dran geblieben, als der BR am Donnerstag zu Spenden für die notleidenden Menschen in Ostafrika aufgerufen hat? Rauf und runter liefen die traurigen Berichte über die Hungersnot und immer wieder die Bitte: Helfen Sie! Manchem mag das zu viel gewesen sein, nach dem Motto: „Ich lasse mich nicht manipulieren!“
Es ist richtig, darüber nachzudenken, wann und wohin man spendet. Doch die Not ist da. Jetzt. Und das Elend hat ein Gesicht. Jeden Tag erreichen uns Bilder von ausgemergelten afrikanischen Kindern, die nichts als Haut und Knochen sind. Bilder aus überfüllten Flüchtlingscamps, in denen Menschen Schlange stehen für ein bisschen Nahrung und Medikamente. Bilder, die uns auf grausame Weise daran erinnern, wie gut es uns in der ersten Welt geht.
Jetzt ist die Zeit für Hilfe. Leider für Nothilfe. Denn viel zu spät hat die westliche Welt das neue Problem am Horn von Afrika erkannt. Die Hilfsorganisationen warnten spätestens seit Ende 2010, dass sich die Dürre im Bürgerkriegsland Somalia zu einer Katastrophe entwickeln könnte. Die Warnungen sind verhallt, viel zu lange geschah nichts. Jetzt haben wir Bürger die Chance, zu helfen.
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