"Heilende Wirkung": Papst unterschreibt Brief zu Missbrauch am Freitag
ROM - Papst Benedikt XVI. will seinen mit Spannung erwarteten Brief an die irischen Bischöfe zum Thema Missbrauch am Freitag unterzeichnen. Zu den Missbrauchs-Vorwürfen in Deutschland äußerte er sich jedoch abermals nicht.
Bei seiner wöchentlichen Generalaudienz in Rom ging das katholische Kirchenoberhaupt am Mittwoch einmal mehr auf die gravierenden Missbrauchsfälle in kirchlichen Einrichtungen in Irland ein, zu den Vorwürfen in Deutschland äußerte er sich jedoch abermals nicht.
Anlässlich des Festes des irischen Nationalheiligen St. Patrick erinnerte der Papst erneut an die „Krise“ der Kirche in Irland wegen des Missbrauchs Minderjähriger. An die Pilger aus Irland gewandt sagte Benedikt XVI. auf Englisch, er habe als Zeichen seiner „tiefen Besorgnis“ einen Brief zu dieser „schmerzhaften Situation“ verfasst. Er werde ihn am Fest des Heiligen Josef, dem Beschützer der Familien und Patron der Kirche, unterzeichnen und ihn danach abschicken. Er rief die Gläubigen auf, das Schreiben selbst mit „offenem Herzen“ und im Geist des Glaubens zu lesen. Er hoffe, dass der Brief beim Prozess der Reue, Heilung und Erneuerung helfe.
In seiner Begrüßung der Pilger aus den deutschsprachigen Ländern erwähnte der Papst die jüngste Welle von Missbrauchsvorwürfen in seiner Heimat erneut nicht. Benedikt XVI. hat sich selbst bislang nicht öffentlich zu den Missbrauchsfällen in Deutschland geäußert, wofür er in den vergangenen Tagen scharf kritisiert worden war.
Vergangene Woche war unter anderem bekannt geworden, dass in der Amtszeit Joseph Ratzingers als Erzbischof von München und Freising ein wegen Kindesmissbrauchs vorbelasteter Priester in der Gemeindearbeit der Diözese eingesetzt worden war. Dabei verging er sich erneut an Jugendlichen. Der Vatikan bestritt am Wochenende jede Mitverantwortung des heutigen Papstes.
ddp
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