Heftiger Regen spült Autos wie Spielzeuge weg
Ein Unwetter mit kurzem, aber heftigem Starkregen hat im Landkreis Hildesheim am Samstag Gräben und Bäche in reißende Ströme verwandelt. In Sottrum in der Gemeinde Holle rissen die Wassermassen mehrere Autos mit, Keller liefen voll.
Mehr als 160 Einsatzkräfte kämpften gegen Schlamm und Regen. Wie aus dem Nichts hatte der Starkregen am Samstag um 18.00 Uhr Augenzeugen zufolge begonnen. "In einem Fall wie diesem können wir Meteorologen nicht mal eine halbe Stunde im Voraus sagen, wo die Unwetterwolken genau abregnen", sagte Robert Scholz vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Hamburg am Montag.
Auch in Bad Salzdetfurth hatte die Feuerwehr Großeinsatz. Alle 11 Wehren und 180 Leute waren nach Angaben der Feuerwehr bis tief in die Nacht im Einsatz, um Keller leer zu pumpen und überflutete Straßen zu sichern. In Bodenburg liefen die Schlammmassen in ein Freibad. Eine Bahnstrecke musste für mehrere Stunden eingestellt werden.
Ein Anwohner wurde in Wesseln von Wassermassen in ein Durchleitungsrohr gespült. "Wir waren in der Nähe und hörten seine Hilfeschreie", sagte Gemeindebrandmeister Matthias Bellgardt. Nach etwa fünf Metern konnten Rettungskräfte den Mann am Ende des Rohres aus dem Wasser retten. "Zum Glück ist er nicht im Rohr hängengeblieben."
Am Samstag sind nach DWD-Angaben in der Region innerhalb einer Stunde 30 bis 40 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen - normalerweise fielen dort im ganzen Juni rund 75 Liter. Nach einer halben Stunde liefen bereits die kleinsten Kanäle über.
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