Heather Mills: Allein gegen McCartney

Letzte Runde der Scheidungsschlacht zwischen dem Ex-Beatle Paul McCartney und Heather Mills. Das frühere Model verteidigt sich selbst - und verspritzt dabei viel Gift.
LONDON Brutal, rachsüchtig, egoistisch, alkoholkrank – so hat Heather Mills (40) ihren Noch-Ehemann Paul McCartney (65) angeblich im 13-seitigen Entwurf der Klageschrift charakterisiert. Ab Montag geht die schmutzige Scheidungsschlacht zwischen dem Ex-Model und dem Ex-Beatle in die Endrunde. Vor dem Familiengericht am Londoner High Court streiten die beiden um Millionen und das Sorgerecht für die gemeinsame Tochter Beatrice (4).
Vor allem Mills hat im Vorfeld schon viel Gift verspritzt. So soll McCartney nicht nur sie, sondern auch seine frühere Frau Linda († 1998) mehrmals geschlagen haben. Schwer zu glauben, galt doch die 29 Jahre dauernde Ehe zwischen Linda und Paul als eine der glücklichsten im Pop-Business. Aber Mills sagt jetzt, sie habe Beweise: Video- und Audio-Aufnahmen dokumentierten gewaltsame Auseinandersetzungen. Sir Paul soll sie misshandelt und beschimpft haben. Er soll Wein über sie geschüttet und sie mit einer Glasscherbe am Arm verletzt haben. Er soll sie während der Schwangerschaft mit Gewalt in ein Badezimmer geschubst und sie über einen Couchtisch gestoßen haben – behauptet Mills.
70 Millionen Euro von 1,2 Milliarden
Was das soll? Heather will Geld. Die Höhe der Zahlungen des Pop-Milliardärs an Mills boten immer wieder Anlass zu Streitereien. Der 65-Jährige besitzt rund 1,2 Milliarden Euro – Heather Mills hätte davon gerne 70 Millionen Euro Abfindung. Sir Paul könnte ihr das zwar locker geben, will aber nur die Hälfte zahlen. „Er möchte seine Ehre verteidigen und das Gesicht wahren“, sagen Bekannte.
Schließlich ist Paul McCartney eine Institution der Musikgeschichte und beliebtes Aushängeschild Großbritanniens.
Angeschlagener Ruf
Mills hingegen, die bei einem Unfall ihr linkes Bein verlor, hat die Sympathien der Engländer nicht auf ihrer Seite. In der Öffentlichkeit gilt sie als habgierig und berechnend. Dass sie in Soft-Pornos mitgespielt und als Edel-Prostituierte gearbeitet haben soll, ist auch nicht gut für den angeschlagenen Ruf.
Für Mills sind die Vorwürfe Teil einer Kampagne. Man wolle sie kaputt machen, sagt sie. „Sie haben mich eine Prostituierte, eine Goldgräberin, Fantastin, Lügnerin genannt – die unglaublichsten verletzenden Sachen.“ Sie sei darüber so verzweifelt, dass sie bereits an Selbstmord gedacht habe.
"Ich bringe die Schlampe um! "
Dabei geht Mills keinem Streit aus dem Weg. Mit McCartneys Tochter aus erster Ehe, Stella (36), geriet sie immer wieder aneinander. Auch das schien ein Problem in der Beziehung gewesen zu sein. „Jede einzelne Woche hat Stella versucht, unsere Ehe scheitern zu lassen. Sie war eifersüchtig. Stella war nicht am Glück ihres Vaters interessiert. Ich kann sie nicht länger schützen. Sie hat böse Dinge getan“, jammerte das Ex-Model in einer TV-Show.
„Ich bringe die Schlampe um! Ich kann nicht glauben, was sie tut. Ich werde sie töten“, soll Stella laut „News of the World“ gekontert haben. Paul soll sich bei ihr oft beklagt haben. „Ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll. Ich liebe sie, aber sie ist eine fürchterliche Frau geworden.“
Einem wurde das Gezicke schon vor der Verhandlung zu viel: Im November gab Mills Promi-Verteidiger Anthony Julius sein Mandat zurück. Mills will den Juristen, der schon Prinzessin Diana bei der Scheidung von Charles vertrat, jetzt verklagen.
Am Montag wird sie deshalb allein vor Gericht erscheinen. Auf der Gegenseite: McCartney und der einstige Anwalt von Prinz Charles.
Alexandra Schulz