Handys auf dem Vormarsch: Festnetz vor dem Ende?
Wiesbaden - Fast jeder Bürger hat ein Handy – ein Anteil, den sich vor wenigen Jahren kaum jemand vorstellen konnte. Doch jetzt geht es in hohem Tempo auf eine neue Rekordmarke zu: Wird das Handy bald das Festnetz abgelöst haben?
Die jüngsten Zahlen, die das Statistische Bundesamt gestern veröffentlichte, können darauf ein Hinweis sein. Im vergangenen Jahr wurde in jedem zehnten Privathaushalt nur noch mobil telefoniert. Das waren mehr als doppelt so viele wie nur fünf Jahre zuvor. Und die Zahl wird rasant ansteigen.
Denn in Haushalten von unter 25-Jährigen ist das Festnetz-Telefon schon in jedem dritten Haushalt durch ein mobiles Gerät ersetzt worden. Und sogar bei den 55- bis 64-Jährigen telefonieren bereits sechs Prozent ausschließlich mobil.
Und auch wer aufs Geld schauen muss, verzichtet eher auf das klassische Telefon als auf das Handy: Bei denen, die monatlich nicht mehr als 900 Euro netto verdienen, besitzt fast ein Viertel kein stationäres Gerät mehr.
Das mobile Telefonieren wird zudem heute dem Nachwuchs bereits in die Wiege gelegt: Mehr als die Hälfte der Kinder zwischen 6 und 13 Jahren besitzt bereits ein eigenes Mobiltelefon.
Bei den 12 und 13 Jahre alten Kids sind es sogar schon 86 Prozent. Das geht aus der aktuellen Umfrage „Kinder und Medien, Computer und Internet“ (KIM-Studie) des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest (MPFS) hervor.
Interessant sind die Zahlen aus einer MPFS-Studie über Jugendliche: Bei den bis zu 19-Jährigen besitzen 95 Prozent ein Handy, Statistiker sprechen von einer Vollversorgung. Erfreulich, dass die monatliche Handyrechnung – wegen der gesunkenen Preise – innerhalb eines Jahres um zwei auf im Schnitt 17,68 Euro gesunken ist – und dass nur vier Prozent wegen der Handyrechnung schon mal Schulden gemacht haben.mh
Welches Handy für welchen Typen - der AZ-Check
Für innovative Surfer: Das "T-Mobile G1" (ca. 400 Euro) ist es etwas für Technikfreaks, die so etwas wie ein iPhone wollen, nur noch ein bisschen besser. Der Nutzer will sich bewusst vom User des iPhones abheben, das in seinen Augen schon zu gewöhnlich, zu häufig verbreitet ist. Er legt viel Wert auf technischen Schnickschnack
Für den coolen User: Wie schon sein Vorgänger ist das "iPhone 3G" ein technisch ausgereiftes Gerät für die, die von einem Handy möglichst viele Funktionen aber auch ein chices Design verlangen. Es ist aber auch ein Statussysmbol, das man nicht nur nutzen, sondern auch möglichst oft herzeigt.
Für Musik-Fans: Handy? Smartphone? MP3-Player? Das "Sony Ericsson W950i" (ca. 500 Euro) ist für Musik-Liebhaber das ideale Gerät. Es gilt als vollwertiger Player mit einem riesigen Speicher von 3911 MByte. Es ist klein, leicht, schlank, elegant - ein Grund, warum es von vielen Frauen gekauft wird.
Der Klassiker für den Einsteiger: Sie wollen möglichst wenig Gedöns, übersichtliche Funktionen, leichte Bedienbarkeit? Dann ist das "Nokia 6300" genau das richtige. Und: Seine klassische Eleganz macht's bei Frauen sehr beliebt.
Für Business-Menschen: Die "E-Mail-Maschine" "Blackberry Storm 9500" ist das richtige für Menschen, die beruflich auf schnelle und umfangreiche E-Kommunikation angewiesen sind - aber auch für die, die - obwohl es gar nicht nötig wäre jederzeit einen geschäftigen Eindruck erwecken möchten.
Für Traditionalisten: Sie haben zu Hause wahrscheinlich noch ein Telefon mit Wählscheibe und einen PC mit Windows 95 - müssen aber unterwegs erreichbar sein. Die haben das "Siemens S 35", einen echten "Knochen" aus der ersten Blütezeit des Handy-Zeitalters
- Themen:
- Siemens AG
- Sony
- Statistisches Bundesamt
- iPhone