"Halt die Fresse" - Harald Schmidt tritt nach gegen Pocher
HAMBURG - Kurz nach der letzten Sendung „Schmidt und Pocher“ hat Harald Schmidt uncharmante Einzelheiten aus der Zusammenarbeit mit seinem Ex-Kompagnon ausgepackt. „Wenn er zu sehr störte in einer Redaktionskonferenz, dann habe ich ihm auch schon mal direkt gesagt: 'Halt die Fresse."
Schmidt schickte dem zum Privatsender Sat.1 gewechselten Pocher ein zweifelhaftes Lob hinterher: Pocher sei „extrem gut im Beobachten und Adaptieren. Man lernt am schnellsten, wenn man Dinge, die man gut findet, kopiert.“
Pocher wird ab Herbst möglicherweise direkter Konkurrent von Schmidt im Kampf um die Zuschauer. Sat.1 hatte bekanntgegeben, dass Pocher einmal wöchentlich eine Late-Night-Show sowie Events präsentieren wird. Einen Titel gebe es noch nicht. Pocher wünscht sich Harald Schmidt als Gast seiner ersten Late-Night-Show bei Sat.1.
Der 31-Jährige sagte im ZDF, seine Show werde nach 22.00 Uhr laufen. „Es wird ein Stand-Up vorne geben, es wird eine Band geben, es wird Einspieler geben, sowohl von mir selber als auch als Figur. Ich werde Gäste haben, die werde ich in die Sendung mit einbinden.“ Das ist der klassische Aufbau einer Late-Night-Show, wie sie auch Schmidt wieder bei der ARD machen will. „Ich bin jetzt energiegeladen“, sagte Schmidt dem „Stern“. In seine neue Show, die am 17. September anläuft, will Schmidt immer nur einen Gast einladen, aber einen hochkarätigen: „Politiker, Manager und Autoren, Leute, die in der 'Tagesschau' vorkommen.“
Lob für Merkel
Lobende Worte findet Schmidt für Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Mir gefällt die abwartende Art von Merkel und wie sie sich den Medien verweigert. Ihre Karriere ist ja eigentlich bloß mit der von Ratzinger zu vergleichen“, sagte Schmidt. „Und wir alle kennen doch noch die Fotos von Angie am Riesenmobiltelefon, als sie aus der Zone rüberkam mit diesem Pott-Haarschnitt – und in 15 Jahren Bundeskanzlerin! Nein, ich bin überzeugt, sie macht ihren Job sehr gut.“
Von US-Präsident Barack Obama dagegen würde Schmidt sich nicht regieren lassen wollen: „Ich will keinen Obama. Weil ich die trainierten Keulenarme seiner Frau nicht sehen will. Ich will auch nicht jemanden sehen, der permanent so gut drauf ist, und ich will auch nicht lesen müssen, dass ich hier eine Mode-Ikone vor mir habe.“ Michelle Obama sei „eine hyperaktive Super-Mom. Entweder ist sie im aprikosenfarbenen Pulli in einer Suppenküche, oder sie gräbt im Garten Gemüse um.“