Halogen-Lampen haben ausgestrahlt
Vor sechs Jahren gab es das Aus der Glühbirne, nun folgen ab 1. September die Halogenlampen. LEDs und Energiesparlampen sind die Alternativen - das sollten Verbraucher über den Austausch wissen.
München - Als am 1. September 2012 das endgültige Aus der Glühlampen in Kraft trat, war die Aufregung groß. Es gab regelrechte Hamsterkäufe - und in vielen Haushalten finden sich die Stromfresser noch immer. Zum 1. September endet nun die Produktion der meisten Halogenlampen. Das Bedauern darüber dürfte sich allerdings in Grenzen halten, denn es gibt - inzwischen gute - energieeffiziente Leuchtmittel, allen voran die LEDs.
Ein Überblick
Was steckt hinter dem Auslaufen der Halogenlampe? Eigentlich hätte dieses Licht schon vor zwei Jahren ausgehen sollen. Damals gab es für die Halogenlampe noch eine Gnadenfrist. Jetzt ist wirklich Schluss.
Hinter dem jetzigen Auslaufen der Halogenlampe steckt die Ökodesign-Richtlinie der EU. Sie legt Anforderungen an die Energieeffizienz von Produkten fest. Nach und nach sollen vor allem jene vom Markt, die besonders viel Strom fressen. Bei der Glühlampen wurden nur etwa fünf Prozent der aufgenommenen Energie in Licht umgewandelt - ein Trauerspiel für alle Energiebilanz.
Wie viel effizienter sind Energiesparlampen? Im Vergleich zu Glühbirnen - korrekt eigentlich Glühlampen genannt - und Halogenlampen haben Energiesparlampen eine hohe Lichtausbeute und sparen dadurch Strom. Energiesparlampen sind 80 Prozent effizienter als die nicht mehr produzierten Glühlampen. Sie brennen in der Regel etwa 6000 bis 15 000 Stunden.
Muss ich Glühbirnen und Halogenlampen zwingend entfernen? "Nein, zu Hause kann ich tun und lassen, was ich will", sagt Martin Brandis von der Energieberatung des Verbraucherzentrale-Bundesverbands.
Darf der Handel mir noch Glühlampen und Halogenlampen verkaufen? "Ja, Restbestände dürfen verkauft werden", stellt Iris Vollmann von der Brancheninitiative Licht.de klar. Seit 1. September 2012 werden aber keine neuen Glühlampen mehr in den Handel gebracht. "Bis auf wenige Ausnahmen werden Halogenlampen ab 1. September nicht mehr hergestellt." Die Hochvolt-Halogenlampen für normale Netzspannung (230 Volt) gar nicht mehr, Niedervolt-Halogenlampen (12 Volt) nur noch, wenn sie mindestens Effizienzklasse B aufweisen.
Wie ersetze ich Glüh- und Halogenlampen? "Die meisten Kunden orientieren sich beim Lampenkauf an der Helligkeit, die sie mit den früher üblichen Wattzahlen verbinden", erklärt Brandis. Weit verbreitet waren 40-, 60- und 100-Watt-Glühbirnen. Für LED und Energiesparlampe ist aber die Einheit Lumen (lm) zur Helligkeit die wichtige Kennzahl.
Als Faustregel gilt: Etwas mehr als zehn Lumen entsprechen etwa einem Watt. Will man eine 40-Watt-Glühbirne ersetzen, wählt man also ein Energiesparmodell mit 470 Lumen. Zudem ist die Farbtemperatur in Kelvin wichtig. Für eine wohnliche Lichtfarbe sorgt eine warmweiße Lichtquelle mit 2700 bis 3000 Kelvin.
Wichtig ist auch der Farbwiedergabeindex (Ra). Er beschreibt, wie natürlich Farben wiedergegeben werden - etwa damit Fleisch im Licht nicht komisch aussieht.
Sind Energiespar- und Leuchtstofflampen gefährlich? Sie enthalten geringe Mengen Quecksilber. Bei einem Bruch kann es in geringer Konzentration in die Raumluft gelangen. "Wer sichergehen will, sollte im Fall des Falles 15 bis 20 Minuten lang lüften und den Raum verlassen", so Expertin Vollmann.
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