Güterzug prallt mit Pendlerbahn zusammen

Der Vorortzug war vollbesetzt, als er auf einer eingleisigen Strecke frontal mit einem Güterzug kollidierte. Dessen Lok drückte die Doppelstock-Waggons zusammen. Hilfskräfte bargen viele Tote und zahlreiche Verletzte.
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Die Bergungsarbeiten sind in vollem Gange
AP Die Bergungsarbeiten sind in vollem Gange

Der Vorortzug war vollbesetzt, als er auf einer eingleisigen Strecke frontal mit einem Güterzug kollidierte. Dessen Lok drückte die Doppelstock-Waggons zusammen. Hilfskräfte bargen viele Tote und zahlreiche Verletzte.

Bei einem Frontalzusammenstoß zweier Züge in einem Vorort von Los Angeles sind am Freitag mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. Bis zu 135 Menschen wurden verletzt. Die Polizei rechnete mit bis zu 20 Toten.

Der mit vermutlich 225 Fahrgästen besetzte Vorortzug war um 16.23 Uhr Ortszeit mit dem Güterzug zusammengestoßen. Dabei verkeilte sich die Lok des Güterzuges in die Metrolink-Bahn. Beide Züge entgleisten, einer der drei Doppelstock-Waggons des Pendlerzuges stürzte um. Feuer brach aus, konnte aber nach kurzer Zeit gelöscht werden. Die Unfallstelle inmitten einer der idyllischsten Regionen der Metropole bot ein Bild schwerster Zerstörung. «Wir wissen nicht, wie viele Menschen noch unter den Trümmern verschüttet sind. Wir wissen nicht, wie es ihnen geht. Dort liegen noch Menschen, tot und lebendig», sagte der Bürgermeister von Los Angeles Antonio Villaraigosa.

«Überall war Blut»

Die Lokomotive des Metrolink-Zuges wurde von der Wucht des Aufpralls mit dem Güterzug in den eigenen Waggon gedrückt, der wie eine riesige Aluminiumdose zusammengedrückt wurde. Die ersten Güterwaggons entgleisten und sahen aus der Luft wie merkwürdig verstreute Bauklötze aus. «Es war furchtbar», sagt die Augenzeugin Leslie Burnstein. Die Psychologin war als Ersthelferin zu der Unglücksstelle geeilt. «Überall war Blut. Ich hörte Menschen rufen und vor Schmerzen schreien.» «Sie schrien um Hilfe und weinten», ergänzt Augenzeuge Julio Pedraza. Nach Angaben der Feuerwehr waren mehr als 100 Rettungskräfte im Einsatz, um Eingeschlossene aus den Trümmern zu retten. Dabei mussten sie die Außenwände eines Waggons, der sich bei dem Aufprall regelrecht um die Lokomotive des Güterzugs gewickelt hatte, aufschneiden. Rettungshubschrauber flogen Verletzte in umliegende Krankenhäuser. Dutzende Krankenwagen waren am Unglücksort.

Ursache noch unklar

«Es ist eine sehr, sehr traurige Situation», sagte Denise Tyrell von Metrolink, dem Betreiber des Pendlerzuges, der «Los Angeles Times». Man wisse wirklich nicht, was passiert ist. «Offensichtlich sind zwei Züge zur selben Zeit am selben Ort gewesen, was sie nicht hätten sein dürfen», sagte sie. Die beiden Züge krachten auf der eingleisigen Strecke in einem fast 800 Meter weiten U-Bogen bei einem Tunnel zusammen. An dessen Nordseite gibt es ein Ausweichgleis, an dem einer der Züge normalerweise den anderen passieren lassen soll. (nz/AP/dpa)

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