Golf von Mexico: Die größte Katastrophe aller Zeiten
NEW ORLEANS - Der krisengeschüttelte Ölkonzern und die ganze Welt haben’s jetzt amtlich: Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko war die schlimmste aller Zeiten. Knapp fünf Million Barrel sind während der drei Ölpest-Monate ins Meer geströmt – das sind unvorstellbare 666400 Tonnen, teilte die US-Regierung mit. Lediglich ein Fünftel davon konnte amgepumpt werden.
Erst die Vergleichszahlen machen deutlich, welche Dimension die Explosion der Ölplattform „Deepwater Horizon“ tatsächlich hatte. Bislang galt der Bohrinsel-Unfall der „Ixtoc“ 1979 als schlimmste Öl-latastrophe. Doch damals floß deutlich weniger als die jetzige Menge ebenfalls in den Golf von Mexiko: etwa eine halbe Million Tonnen. Die spektakuläre Havarie des Tankers „Exxon Valdez“ 1989 vor der Küste Alaskas nimmt sich da fast wie ein kleiner Betriebsunfall aus: 40 000 Tonnen Öl flossen ins Meer.
Inzwischen versucht BP, das verhängnisvolle Bohrloch endgültig dicht zu machen. Noch gestern Abend sollte die Aktion „Static Kill“ starten. Sie soll das Loch am Meeresgrund mit einer Mischung aus Schlamm und Zement versiegeln. Wenn dies gelinge, sei die parallel laufende Operation „Bottom Kill“ womöglich gar nicht mehr nötig, hieß es bei BP. Für diese werden derzeit sogenannte Entlastungsbohrungen durch den Meeresboden geführt, die die Quelle von unten versiegeln sollen. Fortgesetzt werden sollen sie aber so oder so.
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