"Göttlicher Auftrag": Bolivianer entführte mexikanisches Flugzeug

Mit der Erstürmung einer Passagiermaschine durch Sicherheitskräfte ist am Mittwoch in Mexiko eine Flugzeugentführung unblutig zu Ende gegangen.
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MEXIKO-STADT - Mit der Erstürmung einer Passagiermaschine durch Sicherheitskräfte ist am Mittwoch in Mexiko eine Flugzeugentführung unblutig zu Ende gegangen.

Alle 104 Passagiere seien unverletzt, hieß es in Radioberichten. Sie waren am frühen Nachmittag (Ortszeit) nach der Landung auf dem internationalen Flughafen von Mexiko-Stadt freigelassen worden. Ein Bolivianer hatte das Flugzeug in seine Gewalt genommen, wurde aber festgenommen.

Die Maschine der mexikanischen Fluggesellschaft Aeromexico vom Typ Boeing 737 kam aus Bolivien und war am Morgen in dem Urlaubsort Cancún zwischengelandet. Dort waren 76 Menschen zugestiegen. Der Entführer brachte Radioberichten zufolge die Maschine nach dem Abflug aus Cancún mit einer Bombendrohung in ihre Gewalt. Eine Frau sagte nach Verlassen des Flugzeugs, sie habe von der Entführung erst nach der Landung in Mexiko-Stadt erfahren. An Bord habe es keine Panik gegeben.

In „göttlichem Auftrag“ hatte der etwa 44-Jährige am Mittwoch die mexikanische Passagiermaschine entführt. Er habe dem mexikanischen Präsidenten Felipe Calderón eine Warnung überbringen wollen, sagte der offenbar Verwirrte, nachdem Sicherheitskräfte ihn auf dem Flughafen der mexikanischen Hauptstadt überwältigt hatten.

Nach Angaben von Sicherheitsminister Genaro Garcia Luna handelte der Mann allein. Er hatte gedroht, die Maschine in die Luft zu sprengen und ein Gespräch mit Calderón gefordert. Wie Luna weiter mitteilte, befanden sich aber weder Waffen noch Sprengstoff an Bord des Flugzeugs. Niemand sei verletzt worden.

Der Bolivianer gab während der Vernehmung an, Priester zu sein. Er habe Calderón wegen des Datums 9.9.09 vor drohendem Unheil warnen wollen. Der Flugkapitän habe ihn schließlich zur Aufgabe überredet, hieß es. Nach Angaben Lunas lebt der Mann, der 1965 im bolivianischen Santa Cruz geboren wurde, seit 17 Jahren in Mexiko.

dpa

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