Gigantische Show für Sandys Opfer
New York - Für Musik-Fans war der Mittwochabend (Ortszeit) im New Yorker Madison Square Garden Pflicht. Selten konnte man so viele Größen der Musikbranche auf einmal sehen. Sechs Wochen nach dem verheerenden Wirbelsturm „Sandy“ ließen es sich Stars wie Paul McCartney, Bruce Springsteen, die Rolling Stones und The Who nicht nehmen, zugunsten der Opfer des Hurrikanes aufzuspielen. Vier Stunden dauerte die gigantische Marathon-Show unter dem Motto „12-12-12“.
34 US-Fernsehsender und 170 Radiosender übertrugen die Show live, weltweit kamen nochmal 30 Fernsehstationen hinzu. Außerdem gab es einen Live-Stream auf zwei Dutzend Websites, selbst in Kinos konnten Zuschauer das Konzert anschauen. Die Veranstalter schätzten, dass insgesamt zwei Milliarden Menschen das Konzert verfolgen konnten. Schon bevor überhaupt ein Ton erklungen war, hatte die Show 32 Millionen Dollar durch Ticketverkäufe und Sponsorengelder eingespielt. Die Künstler verzichteten auf eine Gage.
Bruce Springsteen eröffnete den Abend. Für den Song „Born to run“ holte er Jon Bon Jovi zur Verstärkung auf die Bühne. Beide stammen aus New Jersey.
Auch Sängerin Alicia Keys, Rapper Kanye West, Songwriter Billy Joel, Pink Floyd-Gründer Roger Waters, Eric Clapton, Coldplay-Frontman Chris Martin und Schauspieler Adam Sandler traten auf. Stars wie Katie Holmes und Christoph Waltz kamen auf die Bühne, stellten Helfer wie die Freiwillige Feuerwehr aus dem besonders betroffenen Gebiet Breezy Point in Queens vor und ermunterten die Zuschauer, zu spenden.
Eine kleine Sensation war die kurze Wiedervereinigung der Band Nirvana. Schlagzeuger Dave Grohl, Bassist Krist Novoselic und Gitarrist Pat Smear spielten mit Paul McCartney das Stück „Set me Free“.
Wie viel Geld der Abend insgesamt eingebracht hat, steht noch nicht fest. Alle Einnahmen sollen aber schnell und direkt den Sturm-Opfern zugute kommen: „Viele sind seit Sandy obdachlos“, sagt Konzert-Organisator John Sykes. „Das Problem mit der Hilfe der Regierung ist, dass es Monate dauern kann, bis sie die Menschen erreicht.“
Auf 80 Milliarden Dollar belaufen sich die Sturmschäden nach neuesten Schätzungen, die Hälfte davon in New York. Die Hilfe nach dem Wirbelsturm verlief alles andere als reibungslos: Wochenlang waren viele Betroffene ohne Strom, Wasser und Heizung. Noch immer fehlt es an Essen und Kleidung.
US-Präsident Barack Obama beantragte letzte Woche im Kongress die Freigabe zusätzlicher 60 Milliarden Dollar für die betroffenen Regionen.