Getrübter Badespaß in Deutschlands Gewässern
Der Sommer bringt dieses Jahr getrübten Badespaß an Europas Küsten, Seen und Flüssen. Zwar ist die Wasserqualität generell gut - zuletzt hat sie aber deutlich nachgelassen.
Brüssel - Das geht aus dem Jahresbericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) für 2010 hervor. Auch in Deutschland hat die Wasserqualität abgenommen, aber nicht ganz so drastisch wie im EU-Schnitt.
Die Gewässer in Deutschland sind nach Angaben der Umweltagentur fast überall sauber. Vor allem die deutsche Nord- und Ostsee glänzten mit guten bis sehr guten Noten. Nachgelassen hat die Qualität dagegen bei Seen und Flüssen: 27 Binnengewässer mussten vorübergehend geschlossen werden, im Jahr davor waren es weniger. Die Zahl der Seen und Flüsse, in denen ein erhöhter Wert des Bakteriums Escherichia coli nachgewiesen wurde, verdoppelte sich nahezu auf insgesamt 17. Auch an der Meeresküste wies ein Badeort erhöhte Werte auf, musste aber nicht geschlossen werden.
Die saubersten Meeresstrände hatten Zypern, Kroatien und Malta. EU-weit wurde die Bestnote für Strände aber viel seltener als noch im Vorjahr verteilt, ihr Anteil ging um knapp zehn Prozent zurück. Ähnlich war die Entwicklung bei den Binnengewässern in der EU. Als besonders problematisch galten Flüsse: Nur ein Viertel der Flüsse in Europa erreichte die Bestnote. Die Mindeststandards erfüllten insgesamt aber neun von zehn Gewässern in der EU.
Für den Bericht wurde die Wasserqualität an mehr als 21 000 Badeplätzen in Europa getestet. Zwar stammen die Untersuchungen aus der Saison 2010, doch zeigen sie einen verlässlichen Trend auch für dieses Jahr auf, heißt es in dem Bericht. Das Wasser wurde auf chemische, biologische und bakterielle Verschmutzung untersucht, darunter Säuren, Fäkalbakterien und Reinigungsmittelschaum.
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