"Getötet wie ein Tier": Proteste in Ferguson eskalieren

St. Louis - In der US-Kleinstadt Ferguson im Bundesstaat Missouri ist es am späten Abend erneut zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen.
Einzelne Demonstranten hätten mit Molotowcocktails Polizisten angegriffen, sagte der verantwortliche Polizist Ron Johnson am frühen Morgen dem US-Fernsehsender CNN. Es habe auch wieder Plünderungen gegeben. Die Polizei habe Tränengas eingesetzt, um die Demonstration vor Beginn einer nächtlichen Ausgangssperre aufzulösen.
Polizist erschoss schwarzen Jugendlichen
Die Unruhen in dem Vorort von St. Louis waren dadurch ausgelöst worden, dass ein weißer Polizist vor knapp zehn Tagen den schwarzen Jugendlichen Michael Brown erschossen hatte, obwohl der 18-Jährige unbewaffnet war. Seit dem Tod des Jugendlichen ist es in Ferguson fast täglich zu gewalttätigen Protesten gekommen.
Last night in #Ferguson: t.co pic.twitter.com/nKHBm90WkG
— Louise Roug (@louiseroug)
14. August 2014
Brown wurde laut einem privaten Obduktionsbericht von sechs Kugeln getroffen, zwei davon trafen seinen Kopf. Die Familie des 18-Jährigen gab die am Sonntag durchgeführte unabhängige Autopsie in Auftrag, nachdem bereits örtliche Experten die Leiche untersucht hatten, berichtete die Zeitung "New York Times".
Tensions between protesters & police in #Ferguson mount during fourth night of unrest t.co pic.twitter.com/YXdZ0LnFD1
— BBC News (World) (@BBCWorld)
14. August 2014
"Er wurde getötet wie ein Tier."
In einer Ansprache in einer Kriche heizte Ty Pruit, der Cousin des erschossenen Brown, die Stimmung weiter an. „Was ich Euch allen sage möchte, ist, dass Michael Brown nicht einfach irgendein junger schwarzer Junge war. Er war ein menschliches Wesen, er war ein jüngerer Cousin, er war ein Sohn, er war ein Onkel, ein Neffe, er war kein Verdächtiger, er war kein Objekt, er war kein Tier – aber wie ein Tier wurde er getötet.“
Lesen Sie auch: Missouris Gouverneur setzt Nationalgarde in Ferguson ein