Gestohlener Leichentransporter: Spur führt nach Polen
Hoppegarten - Die Spuren führehn nach Polen. Der Wagen mit den Toten blieb am Donnerstag jedoch weiter verschwunden. Das sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder), Ulrich Scherding.
Ein anderes Fahrzeug, das ebenfalls von dem Gelände des betroffenen Bestattungsfahrdienstes in Hoppegarten bei Berlin gestohlen wurde, tauchte im polnischen Posen auf. Die Staatsanwaltschaft vermutet den Transporter mit den Leichen daher ebenfalls in Osteuropa. Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg, Markus Dröge, forderte die Diebe am Donnerstag auf, die Leichen zurückzugeben.
"Gestohlene Fahrzeuge werden hier fast immer nach Osten bewegt", sagte Scherding. Häufig diene Polen nur als Transitland. Deshalb sei auch denkbar, dass der Leichentransporter in Litauen oder Russland gefunden werde. Die mutmaßlichen Autoschieber hatten in der Nacht zum Montag gleich drei Kleinlastwagen aus einem Gewerbegebiet gestohlen. Der Leichentransporter sollte die Toten zur Einäscherung in ein Krematorium im sächsischen Meißen bringen.
"Bitte bedenken Sie, wie es Ihnen erginge, nicht ihre Mutter oder ihren Vater beerdigen zu können", appellierte Bischof Dröge an die Diebe. Die Störung der Totenruhe habe in diesem Fall eine viel weitergehende Dimension als der Diebstahl des Autos. Jeder Mensch brauche in der Trauer einen Ort der Erinnerung. "Wenn sie sich schnell melden, werden sie dafür Respekt ernten", schrieb Dröge.
Die Sonderkommission Grenze sucht in Zusammenarbeit mit den polnischen Behörden nach den gestohlenen Transportern. Soko-Sprecher Jens Starigk dementierte Medienberichte, wonach der Transporter bereits am Mittwoch gefunden worden sei. "Wir haben noch keine Nachricht hierzu von den polnischen Kollegen bekommen."