Gesellschaft: Vergütungssysteme für Klinikärzte ändern
Berlin/Hannover - Im Zuge des Transplantationsskandals hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft Änderungen im Vergütungssystem für Klinikärzte gefordert.
"Wir empfehlen den Krankenhäusern, Vergütungselemente, die auf einzelne Leistungsarten und Operationen Bezug nehmen, auf budgetäre Gesamtverantwortungsgrößen umzustellen", sagte der Präsident der Gesellschaft, Alfred Dänzer, der "Berliner Zeitung" (Dienstagsausgabe). Finanzielle Anreize, einzelne Operationen oder andere Leistungen in möglichst hoher Zahl durchzuführen, sollten abgeschafft werden. Dennoch sollten die Mediziner weiterhin am finanziellen Gesamterfolg teilhaben.
Bei dem Skandal sollen in Göttingen zwei Ärzte die Labordaten von dutzenden Patienten derart geändert haben, dass ihre Patienten auf den Wartelisten für Organe weiter nach oben rückten. Gegen die beiden Mediziner der Uniklinik wird wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und wegen möglicher Bestechlichkeit ermittelt.
Dem Zeitungsbericht zufolge soll ein Göttinger Mediziner nach Auskunft des Vorsitzenden der Ständigen Kommission Organtransplantation der Bundesärztekammer, Hans Lilie, für jede transplantierte Leber 2000 Euro bekommen haben. Bei etwa 40 Transplantationen pro Jahr käme so schnell eine hohe fünfstellige Summe zusammen.
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