Gericht prüft offenbar Freilassung von Kachelmann

Das Landgericht Mannheim prüft offenbar eine Freilassung des seit 20. März wegen Vergewaltigungsvorwürfen inhaftierten Meteorologen Jörg Kachelmann.
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Bleibt vorerst in Haft: Wetterexperte Kachelmann
dpa Bleibt vorerst in Haft: Wetterexperte Kachelmann

MANNHEIM - Das Landgericht Mannheim prüft offenbar eine Freilassung des seit 20. März wegen Vergewaltigungsvorwürfen inhaftierten Meteorologen Jörg Kachelmann.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Mannheim wollte das Gericht möglicherweise noch am Montag bekanntgeben, wann es über die von Kachelmanns Strafverteidiger beantragte Aufhebung des Haftbefehls entscheidet. Das Gericht lehnte am Vormittag eine Stellungnahme zunächst ab.

Am Wochenende waren Details über Gutachten bekanntgeworden, die Kachelmann entlasten sollen. Demnach hatte die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben, noch bevor das Glaubwürdigkeitsgutachten zu den Aussagen des mutmaßlichen Opfers vorlag. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte am Montag auf ddp-Anfrage, der Inhalt des Glaubwürdigkeitsgutachtens sei in der Öffentlichkeit verkürzt wiedergegeben worden. „Auch in Kenntnis dieses Gutachtens haben wir keine Veranlassung, die Tat anders zu bewerten. Wir gehen weiterhin von einem dringenden Tatverdacht aus“, sagte er.

Laut einem „Spiegel“-Bericht ergeben sich aus dem Gutachten offenbar Zweifel an der Belastbarkeit der Aussage des mutmaßlichen Vergewaltigungsopfers. Demnach fehle den Schilderungen der Ex-Freundin die für einen Prozess gebotene Zuverlässigkeit. Damit sei allerdings noch keine Falschaussage erwiesen, hieß es.

Kachelmanns Medienanwalt Ralf Höcker hatte am Wochenende nach Bekanntwerden des Gutachtens der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, mit „blindem Jagdeifer, schlampiger Ermittlungsarbeit, unseriösen Verfahrenstricksereien und skandalöser Schwatzsucht“ den Ruf des Moderators zerstört zu haben. Dies gelte auch für das Leben des angeblichen Opfers, das sich „in eine fatale Lüge verstrickt“ habe und nun „irrig“ meine, an dieser festhalten zu müssen.

Die Staatsanwaltschaft Mannheim hatte Mitte Mai Anklage gegen Kachelmann erhoben. Sie wirft ihm besonders schwere Vergewaltigung in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vor. Kachelmann soll seine langjährige Freundin, die sich der Staatsanwaltschaft zufolge von ihm trennen wollte, in deren Schwetzinger Wohnung zum Geschlechtsverkehr gezwungen haben. Der 51-Jährige sitzt seit mehr als zweieinhalb Monaten in Mannheim in Untersuchungshaft. Der Moderator hat die Vorwürfe bislang bestritten.

ddp

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