"Geld zurück, wenns ein Schwarzer wird"
Insider sprechen von 48 Favoriten - bizarre Wette bei irischen Buchmachern
Rom - Wer wird es denn nun? Die Spannung steigt, auch bei Kardinal Karl Lehmann. Der Mainzer ist ab Dienstag zum zweiten Mal beim Konklave dabei. „Das geht einem schon durch Mark und Bein“, beschreibt er die Zeremonie der Wahlzettelabgabe.
Wer sein Favorit ist, sagt er nicht. Es gibt wohl auch keinen: Die Papstwahl ist eine Wundertüte. Von 48möglichen Anwärtern ist sogar die Rede – ein Zeichen dafür, dass sich wirklich niemand festlegen will. Was man von allen Seiten hört, ist, dass es die Italiener satt haben, schon wieder eine andere Nationalität als die ihre auf dem Stuhle Petri zu sehen.
Der Erzbischof aus Mailand, Angelo Scola (71), wird da oft genannt. Auch bei den britischen Wettbüros steht er ganz oben auf der Liste. Er ist liberal, steht für interreligiösen Dialog und ist ein guter Freund Joseph Ratzingers.
Dem Wiener Erzbischof Christoph Schönborn (68) werden Außenseiterchancen eingeräumt, genauso wie Peter Erdö (60) aus Ungarn. Beide sind konservativ und halten Rom die Treue. Sollte es aber doch einer eines anderen Kontinents werden, stehen der Brasilianer Odilo Scherer, der Kanadier Marc Oullet (68) oder der New Yorker Timothy Dolan (63) ganz oben.
Für Afrika vorn im Rennen ist Peter Turkson (64/Ghana). Die Buchmacher handeln ihn durchweg an zweiter Stelle. Auch wird der Nigerianer Francis Arinze (80) oft genannt. Er kennt den Vatikan, war Berater von Johannes Paul II. Bizarr ist die Wette bei „Paddypower“: Sollte ein Farbiger Papst werden, gilt bei den Iren die „Geld zurück-Garantie“.