Gefahr im Schlaf

Neue Studie zu plötzlichem Herztod: Wann man sofort den Notarzt rufen soll
„Bei einem Herzinfarkt zählt jede Minute“, sagt Thomas von Arnim, Chefarzt am Rotkreuzklinikum München. Doch worauf muss man achten?
Was ist ein plötzlicher Herztod?
„Als Folge eines Herzinfarkts kann es zu einer Herzrhythmusstörung (Kammerflimmern) kommen“, erklärt von Arnim: Das Herz bleibt stehen und führt keine Pumpleistung mehr aus. Das tritt häufig beim ersten Infarkt und jüngeren Patienten auf. Die Pumpleistung hört aber auch auf, wenn der Herzmuskel zu lange Zeit nicht durchblutet wird.
Gibt es Risikofaktoren?
Rauchen, zu hoher Bluthochdruck, zu hohe LDL-Cholesterin-Werte, starkes Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes, mangelnde Bewegung und eine familiäre Veranlagung führen zu einer Verkalkung der Gefäße (Arteriosklerose).
Spielt Stress eine Rolle?
„Ja. Stress kann bei Risikopersonen in jedem Alter ein gefährlicher Auslöser sein“, warnt von Arnim. Bei 50 Prozent der Infarktfälle gibt es Hinweise auf eine Schlafapnoe – diese „Atemaussetzer“ führen zu extremem Stress mit Schwitzen und hohem Blutdruck. Das hat eine aktuelle Studie des Rotkreuzklinikums gezeigt.
Bei welchen Symptomen sollte man sofort den Notarzt (Tel. 112) rufen?
Bei starken anhaltenden Brustschmerzen, heftigem Druck sowie einem Enge- und Beklemmungsgefühl im Brustkorb, das länger als 5 Minuten dauert. Dazu kommen oft Luftnot, blass-fahle Gesichtsfarbe, kalter Schweiß, Schmerzausstrahlung in Rücken, Kiefer und Bauch, plötzliche Übelkeit, Erbrechen, Schwächeanfall bis zur Bewusstlosigkeit.
Michael Backmund