Gedenkfeiern für "Titanic"-Opfer auf hoher See

Exakt an der Stelle, wo die "Titanic" vor 100 Jahren sank, wurde in Kanada an ihren Untergang erinnert.
von  dpa

Exakt an der Stelle, wo die "Titanic" vor 100 Jahren sank, wurde in Kanada an ihren Untergang erinnert.

New York/Halifax - Mit Schweigeminuten, Gottesdiensten und dem tiefen Klang des Schiffshorns wurde in Kanada an den Untergang der "Titanic" erinnert - auf hoher See.

Exakt an der Stelle im Nordatlantik, wo die "Titanic" vor 100 Jahren sank, wurde in der Nacht auf den Kreuzfahrtschiffen "Balmoral" und "Azamara Journey" der 1500 Opfer gedacht, die bei dem Unglück ums Leben kamen. Die beiden Momente - die Kollision mit dem Eisberg und der Untergang - zwischen denen sich das Schicksal der Menschen im Meer vor Neufundland entschied, standen im Mittelpunkt der Gedenkfeiern.

Um 23.40 Uhr (Ortszeit Atlantic Daylight Time) erklang das Schiffshorn - die Minute, in der die "Titanic" den Eisberg rammte, berichtete "The Chronicle Herald". Die Segnung von Gedenkkränzen war für 2.20 Uhr (ADT) angesetzt, zu dieser Zeit soll die "Titanic" gesunken sein.

Laut dem kanadischen Sender CBC, war das Kreuzfahrtschiff "Balmoral" am Samstagabend (Ortszeit) vor Neufundland angekommen, nachdem es am 8. April mit mehr als 1300 Passagieren an Bord in Southampton zu einer Erinnerungsfahrt aufgebrochen war. Ebenfalls vor Ort befand sich die "Azamara Journey", die am Dienstag mit über 450 Passagieren in New York gestartet war.

Auf beiden Schiffen hatten sich viele der Reisenden in Kostüme aus der Zeit des Untergangs gekleidet. Und es gab noch mehr Authentisches: Laut dem "The Chronicle Herald" soll die Band auf der "Azamara Journey" um 2.22 Uhr "Nearer, My God, to Thee" gespielt haben, die Hymne, die auch das Orchester auf der "Titanic" damals angestimmt haben soll.

Die "Titanic" war am 14. April 1912 auf der Fahrt vom britischen Southampton nach New York mit einem Eisberg kollidiert und dann gesunken. Mehr als 1500 Menschen starben. Der Untergang des damals größten und modernsten Passagierschiffs der Welt auf seiner Jungfernfahrt wurde über die Jahrzehnte zum Mythos.

Und auch wer nicht selbst an Bord der "Balmoral" war, konnte die "letzten" Stunden auf dem Luxusliner hautnah erleben - via Twitter. Minutiös ließ sich das Geschehen bei "TitanicVoyage@TitanicRealTime" verfolgen. "Ein wunderschöner Morgen, um ein weiteres fantastisches Frühstück zu genießen", heißt es dort etwa. Später folgten eher besorgte Nachrichten wie: "Wir wissen nur, dass wir einen Eisberg gerammt haben, der Schaden ist nicht bekannt." Und etwas später: "Das Meer ist voll mit schreienden Menschen und Körpern - ein unvorstellbarer Anblick."

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