Geburtenrekord bei den Kegelrobben auf Helgoland
Friedrichskoog/Helgoland - Damit wurde der bisherige Rekord-Winter 2015 mit 317 Kegelrobben-Babys bereits übertroffen. Die Geburtssaison dauert noch bis Ende Januar. Deutschlands größtes Raubtier nutzt die Hochseeinsel seit 1996 als Kinderstube.
Am Freitag präsentierte die Seehundstation Friedrichskoog Schleswig-Holsteins ersten registrierten Kegelrobben-Heuler der Saison der Öffentlichkeit. Als Heuler werden Jungtiere der Robben bezeichnet, die dauerhaft von ihrer Mutter verlassen wurden. Das Robben-Baby sei nach der Geburt am 8. Dezember am Strand der Helgoländer Düne von seiner Mutter nicht angenommenen worden, sagte Tierpfleger Torben Ulpts. Das Tier mit dem Namen "Helgo" wurde zunächst 13 Tage lang in einem Quarantänebecken gehalten, bevor es in ein normales Aufzuchtbecken umziehen konnte.
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Anders als Seehunde bringen Kegelrobben ihre Jungen mitten im Winter zwischen November und Januar zur Welt. Sie werden mit einem weißen Embryonalfell geboren. Der flauschige Pelz schützt die Tiere vor Kälte, ist jedoch nicht wasserdicht und daher zum Schwimmen ungeeignet. Ihre ersten Lebenswochen verbringen Kegelrobben deshalb an Land. Dort werden sie von den Müttern gesäugt.
Wie bei Seehunden erkennen Muttertiere das Jungtier am Geruch und am Rufen. Es sei daher bei Kegelrobben nicht ungewöhnlich, wenn Jungtiere vorübergehend allein am Strand liegen, sagte Stationsleiterin Tanja Rosenberger.
Als angeblicher Konkurrent der Fischer waren Kegelrobben über die Jahrhunderte in der Nordsee nahezu ausgerottet. Heute gibt es neben Helgoland noch weitere Kolonien mit Jungen - etwa im Wattenmeer: Eine nahe der westfriesischen Insel Terschelling (Niederlande) und zwei auf Sandbänken nahe Juist und Amrum. Nach Angaben der Naturschutzgesellschaft "Schutzstation Wattenmeer" wird der Kegelrobben-Bestand auf weltweit 150 000 Tiere geschätzt. Auch in er deutschen Ostsee werden immer wieder einzelne Kegelrobben gesehen. Der Nachweis für die Geburt eines Jungen fehlt dort jedoch bislang.
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