Gasleck: Haus bricht über mehr als 20 Menschen zuammen

Es ist fast ein Wunder, dass bei dem Unglück im belgischen Lüttich keine Todesopfer zu beklagen sind. Nach einer Explosion brach ein mehrstöckiges Wohnhaus komplett in sich zusammen und begrub zahlreiche Menschen.
von  Abendzeitung
Hier stand kürzlich noch ein Wohnhaus
Hier stand kürzlich noch ein Wohnhaus © dpa

LÜTTICH - Es ist fast ein Wunder, dass bei dem Unglück im belgischen Lüttich keine Todesopfer zu beklagen sind. Nach einer Explosion brach ein mehrstöckiges Wohnhaus komplett in sich zusammen und begrub zahlreiche Menschen.

Nach einer Explosion in der belgischen Großstadt Lüttich ist ein fünfstöckiges Wohnhaus eingestürzt. Mindestens 20 Personen wurden verletzt, zwei von ihnen schwer. Die Bergungskräfte suchten unter Hochdruck nach Verschütteten. Es seien Stimmen zu hören, erklärte die Feuerwehr. Ein etwa zwölf Jahre altes Mädchen konnte Mittwochvormittag lebend geborgen werden.

Grund der Explosion gegen 2 Uhr in der Nacht war vermutlich ein Gasleck, wie Bürgermeister Willy Demeyer sagte. Die Helfer mussten sich kurzfristig selbst in Sicherheit bringen, als am Mittwoch gegen 7 Uhr plötzlich die zunächst verschont gebliebene Fassade des Hauses einstürzte. Bei der Explosion im Zentrum von Lüttich (Liège) wurden auch andere Gebäude beschädigt, in einem Nachbarhaus brach ein Feuer aus. Noch im 100 Meter entfernten Rathaus gingen Scheiben zu Bruch. Trümmerteile und Staub bedeckten umliegende Straßen. Insgesamt 50 Personen mussten in Sicherheit gebracht werden, das historische Altstadtzentrum wurde weitgehend abgeriegelt.

Die Ursache der Explosion war zunächst unklar. «Vermutlich gab es eine Gasexplosion», sagte Rathauschef Demeyer. Am Wochenende habe es einen Gasalarm in dem Haus gegeben, es sei aber kein Leck entdeckt worden. Rund ein Dutzend Personen waren in dem Haus gemeldet. Wie viele tatsächlich zum Zeitpunkt der Explosion darin schliefen, blieb zunächst offen. «Es gab einen so lauten Knall, dass wir dachten, im Rathaus sei etwas explodiert», sagte Bürgermeister Demeyer. Die gesamte Nachbarschaft sei aus dem Schlaf geschreckt.

Auch Stunden nach dem Unglück war die Einsturzstelle noch in eine Rauch- und Staubwolke eingehüllt. Den Rettern zeigte sich ein Bild wie nach einem Bombeneinschlag: Schutt und Metallstangen ragten meterhoch aus dem Trümmerhaufen. Spürhunde versuchten, Überlebende zu wittern.

(Geert Vanden Wijngaert)

Video: Der Einsturz

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