Fünf Tote bei Grubenunglück in Polen

Bei einem Grubenunglück in Polen sind mindestens fünf Kumpel ums Leben gekommen, drei werden noch vermisst. Auslöser war ein mittleres Erdbeben, das den Stollen einstürzen ließ.
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Fünf Bergarbeiter konnten nur noch tot geborgen werden. (Archivbild)
dpa Fünf Bergarbeiter konnten nur noch tot geborgen werden. (Archivbild)

Bei einem Grubenunglück in Polen sind mindestens fünf Kumpel ums Leben gekommen, drei werden noch vermisst. Auslöser war ein mittleres Erdbeben, das den Stollen einstürzen ließ.

Bei einem schweren Grubenunglück in Südwestpolen sind mindestens fünf Bergarbeiter ums Leben gekommen. Am Mittwochabend versuchten Retter, drei weitere Verschüttete zu finden. "Wir versuchen, die Signale von Geräten zu orten, die sie bei sich hatten", sagte der Direktor der Kupfermine in Niederschlesien, Pawel Markowski. Ausgelöst hatte das Unglück ein Erdbeben am späten Dienstagabend.

Die 50 Retter arbeiteten unter extremen Bedingungen. Nach Angaben des Minendirektors herrschten unter Tage mehr als 30 Grad Celsius und hohe Luftfeuchtigkeit. Teils räumten die Suchtrupps Gestein mit den Händen aus dem Weg, um weiter zu den Vermissten vorzudringen.

Der Stollen stürzt ein

Bereits in der Nacht hatten die Suchmannschaften zwei Männer im Alter von 33 und 47 Jahren nur noch tot bergen können. Am Mittwoch fanden sie die Leichen zweier Verschütteter im Alter von 23 und 24 Jahren, die erst seit wenigen Monaten in der Grube Rudna beschäftigt waren. Dann wurde ein 50-Jähriger tot gefunden. "Es ist eine Tragödie", sagte Markowski. Ministerpräsidentin Beata Szydlo reiste nach Polkowice, um sich ein Bild der Lage zu machen.

Nach Angaben des Grubenbetreibers KGHM waren nach einem Erdbeben der Stärke 3,4 weite Teile der Stollen eingestürzt. Das Zentrum des Bebens lag demnach in nur 1100 Metern Tiefe und löste unter Tage "große Zerstörungen" aus, wie eine Sprecherin sagte.

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In den Bergwerksregionen Südpolens kommt es immer wieder zu Erschütterungen. Oft sind sie auf mangelhafte Sicherung ausgebeuteter Minen zurückzuführen. Der Auslöser des aktuellen Bebens ist aber noch unklar. Die Staatsanwaltschaft ermittelte wegen des Anfangsverdachts auf fahrlässige Verletzung der Sicherheitspflichten.

2013 waren nach einem Erdstoß in der Grube Rudna 19 verschüttete Bergleute gerettet worden.

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