Fruchtfliegen in der Küche: Was tun gegen die Plagegeister - Tipp

Mit den Temperaturen kommen auch die kleinen Plagegeister. Wie man sie am besten in Schach hält.
von  rom
Große Plage im Sommer: Fruchtfliegen in der Küche
Große Plage im Sommer: Fruchtfliegen in der Küche © Bill S. Hansson/dpa

Seit Wochen schwirren sie vermehrt im Haus herum – jetzt ist ihre Hochsaison: Fruchtfliegen. Überreifes Obst, gärende Säfte, Wein, Essig oder auch Bier locken sie besonders an.

Nicht ihre Größe macht ihren Nervfaktor aus (sie werden nur wenige Millimeter groß), sondern ihre explosionsartige Vermehrung: Ist der Sommer warm, kann sich eine Generation innerhalb von nur zehn Tagen entwickeln, erklärt der Deutsche Schädlingsbekämpfer Verband.

16 Millionen Nachkommen im Monat

Eine einzige Fruchtfliege kann in nur einem Monat theoretisch für 16 Millionen Nachkommen sorgen. Sie alle können Bakterien und Krankheitserreger übertragen.

Was hilft gegen die Tierchen und welche Alltags-Weisheiten sind falsch? Das Online-Putzportal Helpling klärt auf:

MYTHOS 1 - Fruchtfliegen leben nur wenige Tage:
Sich gar nicht erst mit den Tieren herumplagen, weil sie eh nach einem Tag sterben? Ein Irrtum: Fruchtfliegen sind keine Eintagsfliegen. Während die Männchen etwa zehn Tage leben, schwirren die Weibchen bis zu acht Wochen herum.

MYTHOS 2 - Fruchtfliegen kann man nicht vermeiden:
Das geht zu einem großen Teil schon. Und zwar, indem man ihnen die Brutmöglichkeiten entzieht. Weil die Sommertemperaturen den Mülleimer zu einem Brutherd machen, muss man unbedingt regelmäßig den (Bio-)Abfall leeren.

Der Verband der Deutschen Schädlingsbekämpfer rät auch dazu, die Abfälle gut in Zeitungspapier einzuwickeln und nicht auf den Kompost zu werfen, sondern in die geschlossene Bio-Tonne. Genauso ist wichtig, benutztes Geschirr direkt abzuspülen, rät Helpling. Säfte und Leergut sollte man nie offen stehenlassen.

MYTHOS 3 - Die Fliegen können Alkohol nicht widerstehen:
Wein, Bier oder Likör: Fruchtfliegen lieben den süßlichen Gärungsgeruch.

Das kann man als Falle nutzen. Der Tipp von Helpling: Den Alkohol in ein Schälchen geben und darüber eine Frischhaltefolie mit einem Gummiband spannen. Anschließend die Folie mit einer Gabel einstechen. Durch die winzigen Öffnungen gelangen die Tierchen zwar hinein – aber nicht wieder hinaus.

MYTHOS 4 - Fruchtfliegen gibt es nur im Sommer:
Entwarnung gibt es noch lange nicht: Selbst im Herbst schwirren noch Fruchtfliegen herum. Denn dann gibt es sehr viel reifes Obst und auch die Temperaturen sind oft im September noch perfekt für die Brut der Tiere.

MYTHOS 5 - Obst sollte direkt nach dem Kauf gewaschen werden:
Das ist richtig, doch es gibt ein Aber; bei diesem Thema scheiden sich nämlich die Experten-Meinungen. Da wir die Fliegen-Eier mit unserem Obst schon einkaufen, sollten wir es zu Hause direkt abwaschen. Der Nachteil: Das Obst fault schneller – und wird wiederum zur Leibspeise der Fliegen.

Der Tipp von Helpling: "Untersuchen Sie das Obst regelmäßig auf Druckstellen und sortieren Sie es sofort aus."

MYTHOS 6 - Spülmittel macht Essig zur Fruchtfliegen-Falle:
Die Experten von Helpling erklären diesen bewährten Trick: "Geben Sie etwas Wasser, Essig und Spülmittel in eine Schale. Dem Essigduft können die Plagegeister nicht widerstehen. Sie stürzen sich gierig auf die Mischung und versuchen, darauf zu landen. Was sie dabei nicht ahnen: Durch das Spülmittel verliert das Wasser die Oberflächenspannung und die Fliegen gehen beim Naschen unter. Tauschen Sie den Mix alle zwei Tage aus – so schnappt die Falle immer zu."

MYTHOS 7 - Fruchtfliegen vermehren sich sogar im Kühlschrank:
Bei der Kälte im Kühlschrank legen die Fliegen keine neuen Eier. Schon vorhandene Larven entwickeln sich nur langsam. Im Haus sollte man Obst deshalb im Kühlschrank lagern. In die Kälte können problemlos: Äpfel, Zwetschgen, Kirschen, Aprikosen, Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Trauben, Feigen und Kiwis.

Ein Tipp für kälteempfindliche Früchte (wie Bananen, Mangos, Orangen, Mandarinen und andere Zitrusfrüchte, Ananas, Papaya): "Decken Sie sie nach dem Kauf mit einer engmaschigen Netzhaube oder einem Baumwolltuch ab. So gelangen keine neuen Fruchtfliegen auf das gewaschene Obst."

MYTHOS 8 - Zwiebeln schrecken Fruchtfliegen ab:
Die Tiere können frische Zwiebeln nicht leiden. Der Tipp: "Legen Sie eine aufgeschnittene Knolle in Ihren Obstkorb – der bittere Geruch übertüncht den süßlichen Obstduft." Wichtig dabei ist, die Zwiebel rechtzeitig auszuwechseln. Wenn sie fault, zieht sie die Tiere wieder an. Genauso wirkt getrocknetes Olivenkraut.

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