Freizeitpark zeigte Tod auf elektrischem Stuhl
Bis Freitag konnten Besucher des Luna-Parks im südfranzösischen Fréjus einem grausigen Schauspiel zusehen: Gezeigt wurde - recht authentisch - die Hinrichtung auf einem elektrischen Stuhl. Der Bürgermeister schritt jetzt ein.
Die männliche Puppe mit Kapuze über dem Kopf wirkte höchst authentisch, ebenso die täglich mehrfach vorgeführte Exekution auf einem «elektrischen Stuhl». Entsprechend entsetzt waren oft die Augen zahlreicher Kinder, die der makabren Attraktion in einem Freizeitpark in Südfrankreich beiwohnten. Jetzt ist Schluss mit der Vorführung in Fréjus am Mittelmeer. Nach einer Verbotsdrohung des Bürgermeisters am Donnerstag entschied der Luna-Park, die Attraktion zu schließen, wie die Zeitung «Le Figaro» am Freitag berichtete. Bis zum Freitag konnten die Besucher den gestellten Hinrichtungen zuschauen. Bereits im vergangenen Monat war ein ähnliches Gerät auf einem Rummel in Mailand verboten worden.
«Diese Art von Publikumsmagnet mit einem morbiden Geschmack schadet dem Ansehen unserer Stadt», erklärte das Rathaus von Fréjus. Der Schausteller, der die Maschine für 10.000 Dollar in den USA gekauft hatte, ist sauer. «Ich mache keine Werbung für die Todesstrafe. Es ist nur eine Attraktion wie mein King Kong oder mein Drachen.»
Allerdings eine besonders drastische: Der Latexmann auf seinem elektrischen Stuhl bäumt sich nach einem Stromstoß auf und stößt grässliche Schreie aus. Aus seinen Ohren und Schuhen qualmt es, schließlich kippt der Kopf hart nach vorne. Vermutlich ist er noch nicht das letzte Mal gestorben: Im Herbst will der Eigentümer seine Plastikpuppe auf einem Rummel im Pariser Bois du Boulogne präsentieren. (nz/AP)
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