«Frauen sind meine Lieblingsmenschen»

Dima Bilan ist in Russland schon lange ein Star. Nach dem Sieg bei Eurovision Song Contest gibt es nun noch mehr Interesse an seinem Privatleben, angeblichen schwulen Küssen und einem Rechtsstreit.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
In Feierlaune: Dima Bilan
AP In Feierlaune: Dima Bilan

Dima Bilan ist in Russland schon lange ein Star. Nach dem Sieg bei Eurovision Song Contest gibt es nun noch mehr Interesse an seinem Privatleben, angeblichen schwulen Küssen und einem Rechtsstreit.

Der Eurovision Song Contest (ESC) findet 2009 erstmals in Moskau statt: Mit offenem Hemd und einem berühmten Begleiter-Duo sang sich der Russe Dima Bilan am vergangenen Samstag zum Sieg. Für seinen Auftritt zum Song «Believe», bei dem er sich von Eiskunstlauf-Olympiasieger Jewgeni Pluschenko und einem Stradivari-Virtuosen unterstützen ließ, bekam er mit 272 Punkten die meisten Anrufe.

Es war bereits sein dritter Anlauf: Bilan hatte sich schon 2005 als ESC-Kandidat beworben, verlor jedoch gegen Natalia Podolskaya, deren Sieg zahlreiche Manipulationsvorwürfe nach sich zog. Ein Jahr später fuhr der 26-Jährigedann als interner Wunschkandidat des Fernsehsenders Kanal Eins zur Endrunde mit dem Song «Never let you go» nach Athen, wo er sich der finnischen Gewinner-Band Lordi («Hard Rock Hallelujah») geschlagen geben musste.

Mit Timbaland und Eiskunstläufer zum Sieg

Um es diesmal auch garantiert zu schaffen, engagierten die Russen niemand geringeres als Erfolgsproduzenten Timbaland. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, hat Russland mehr als sechs Millionen Euro in Bilans Show investiert. Ganz in weiß lieferten er und seine beiden Mitstreiter eine theatralische Performance zu der Pop-Ballade «Believe» ab: Barfuß kniete Bilan auf der drei Meter breiten «Eisfläche», einem glatten Plastikboden, der dem Schlittschuh-tragenden Pluschenko wenig Raum für seine überambitionierten Piouretten ließ.

Viktor Belan ist schon Platten-Millionär

«Ein Traum ist wahr geworden», rief Bilan der anschließenden Pressekonferenz und dankte ausdrücklich seinem amerikanischen Erfolgsproduzenten Timbaland. Als gutes Omen im Nachhinein sah er seinen ersten Vornamen Victor - «wie Victory», sagte er.

Seine Musikkarriere begann Viktor Nikolajewitsch Belan alias Dima Bilan nach Angaben des Norddeutschen Rundfunks im Chor seiner Schule in Maiski. Nach seiner Schulzeit in der südrussischen Provinz ging Bilan nach Moskau und besuchte dort bis 2003 die traditionsreiche Gnesin Musikschule. Die Niederlage beim russischen Vorentscheid vor drei Jahren änderte nichts an seinem nationalen Erfolg: Noch im gleichen Jahr wurde Bilan bei den russischen MTV Music Awards als «Best Performer» ausgezeichnet, 2006 kürte der Musiksender seinen Grand Prix-Hit «Never Let You Go» zum «Song of the Year».

Rechtsstreit um den Künstlernamen

Im vergangenen Jahr konnte sich Bilan außerdem zum dritten Mal in Folge «Artist of the Year» nennen und auf drei erfolgreich Alben zurück schauen: Allein seine Platte «Die Zeit ist ein Fluss» verkaufte sich 2006 in Russland und Osteuropa über zwei Millionen Mal. Der Sänger füllt große Konzerthallen und nahm schon ein Duett mit Nelly Furtado auf.

Überschattet wurde sein Ruhm von einem Rechtsstreit, der die Gerichte bis heute beschäftigt. Wie der Grand Prix-Blog «Eurofire» berichtete, unterzeichnete Viktor Belan 2002 einen Vertrag mit dem Produzenten Yuri Aizenshpis. Nach dessen Tod und Belans Wechsel zur Produzentin Yana Rudkovskaya untersagten ihm die Erben, weiterhin als Dima Bilan aufzutreten. Der Konflikt um die Namensrechte hat den Sänger jedoch nicht davon abgehalten, das Pseudonym auch für den Grand Prix und sein neues Album zu nutzen.

Ein Anruf vom Präsidenten

Pünktlich zum ESC-Sieg soll dieses in gleich drei Versionen erscheinen - auf Russisch, Englisch und Spanisch. Zum Startschuss von Bilans internationalen Karriere gratulierte angeblich sogar der Präsident persönlich: Laut Berliner Zeitung beglückwünschte Dmitri Medwedew ihn mit den Worten «Eine starke Leistung, dass der preis nach Russland geht». Bilans Heimatstadt Ust-Dscheguta wolle sogar eine Straße nach dem Sänger benennen. Kaum hat der junge Russe die Schlagzeilen erobert, kochen auch schon die Gerüchte hoch: Angeblich knutschte Bilan bei einer Party in Belgrad mit dem weißrussischen Semifinal-Teilnehmer Ruslan Alehno. Ein entsprechendes Foto tauchte jedenfalls - neben jeder Menge Bilan-Aktfotos - am vergangenen Sonntag in einem Bonner Blog auf. Wie die taz an diesem Montag berichtete, versuchte Bilan solche Gerüchte umgehend zu zerstreuen: Bei der Aftershow-Party soll er sich mit dem Satz «Frauen sind meine Lieblingsmenschen» präsentiert haben. Zu lesen sei dies auch als Statement gegen schwule Fans, «die in ihm ihren Kuschelteddyhelden entdecken wollten.»

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.