Kommentar

Frauen beim "Blutritt": Die alten Muster müssen aufgebrochen werden

AZ-Redakteurin Rosemarie Vielreicher über das Modernisieren von Bräuchen.
von  Rosemarie Vielreicher

Alte Bräuche sollen nicht verschwinden, aber sie müssen im Jahr 2022 ankommen. Frauen auszuschließen ist ewiggestrig, es gibt keine Grundlage und auch kein Argument dafür. Außer: "Das war doch schon immer so." Und das ist ein schwaches Argument. Immer.

Frauen beim "Blutritt": Ja, es gibt wichtigere Baustellen

Natürlich verändert es nicht die Welt, wenn Frauen nun auch beim "Blutritt" mitmachen dürfen. Es gibt weitaus wichtigere Baustellen bei der Gleichbehandlung - wie gleiche Bezahlung oder eine bessere Balance zwischen Karriere und Familie, damit Mütter nicht
automatisch aus ihrer Laufbahn rausgekegelt werden. Dennoch ist es ein wichtiges Signal. Alte Muster müssen aufgebrochen werden, auf allen Ebenen.

Traurig ist allerdings, dass die Veränderung nicht immer selbstverständlich vollzogen wird. In Memmingen musste eine Frau erst vor Gericht ziehen, um sich das Recht zu erstreiten.

Das sollte im Jahr 2022 anders laufen. Freiwillig, offen und aktiv für Gleichbehandlung.

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