Frau sprang von Brücke: Im Autoradio lief "Jump"
ENGLAND - Die Autobahn war gesperrt, Polizisten versuchten die Frau von der Brücke zu holen. Da entschied sich der britische Radio-DJ Steve Penk, den Song "Jump" (Spring!) der Rockband Van Halen zu spielen. Er habe damit den Frust der blockierten Autofahrer auffangen wollen, sagt er. Doch dann sprang die Frau.
Der britische Radio-DJ Steve Penk muss einiges an Kritik dafür einstecken, dass er angesichts einer selbstmordgefährdeten Frau einen Song spielen ließ, der wie eine Aufforderung zum letzten Schritt verstanden werden konnte. Die Frau stand auf einer Autobahnbrücke und drohte zu springen. Vier Fahrspuren waren von der Polizei abgesperrt worden. Während Polizisten sich bemühten, die Selbstmordgefährdete zum Umkehren zu bringen, breitete sich unter den wartenden Autofahrern Frust aus.
Ein Autofahrer vor Ort meldete sich dann laut britischen Medienberichten bei Steve Penk und bat darum, er möge den Van-Halen-Song "Jump" spielen. Der DJ erfüllte den Wunsch umgehend. Wenig später sprang die Frau. Dass sie verletzt überlebte, minderte die anschließende Kritik an dem Radio-Mann nicht. Es sei zynisch gewesen, angesichts der seelischen Not eines Menschen eine Aufforderung zum Springen zu senden, hieß es von Seiten Einrichtungen für Menschen in Not. Der DJ habe "einen Mangel an Mitgefühl und Verständnis" erkennen lassen, so ein Sprecher des Samariterbundes.
"Ich bedauere nichts"
Auch eine Hörerin, die beim Sender anrief, beschwerte sich: "Das war total unverantwortlich. Was, wenn die Frau den Song über das Autoradio eines Wartenden gehört hat?!" Penk selbst antwortete seinen Kritikern in der "Sun", er bedauere, dass die Frau letztlich gesprungen sei. Doch sei der Van-Halen-Song Ausdruck eines allgemeinen Ärgers darüber gewesen, dass ein einziger Mensch "eine ganze Gegend blockieren" könne. "Ich bedauere es nicht eine Minute lang, den Song gespielt zu haben."
(nz)
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